Die Bühne wird flankiert von zwei riesigen Österreichfahnen. Aufgepflanzt auf Standarten, erinnern sie auf fatale Weise an die Monumentalbeflaggung mit Hakenkreuzbannern auf Nazi-Parteitagen. Auch der Mann, der zwischen diesen Fahnen hinter einer Empfangstheke steht, kommt einem bekannt vor. „You look familiar!“, wird er im Verlaufe des Stücks immer wieder angesprochen, aber niemand traut sich, ihm ins Gesicht zu sagen, an wen er alle erinnert. Dabei ist die Ähnlichkeit mit seinem historischen Vorbild dank straffem Seitenscheitel und schmalem Hitler-Bärtchen unverkennbar.
Dass auf der Bühne englisch gesprochen wird, ärgert diesen Mann übrigens maßlos. Er selbst müht sich mit dickem Akzent durch die fremdsprachigen Dialoge und giftet schon mal Richtung Publikum beiseite, es sei an der Zeit, „dass die Theater wieder nationaler werden!“. Englisch auf einer österreichischen Bühne – das ist für ihn Auswuchs einer unseligen Internationalisierung.
Tatsächlich ist „The Hills are Alive“ Ergebnis einer australisch-austriakischen Zusammenarbeit. Der in Graz geborene und längst über die Grenzen seiner Heimatstadt hinaus bekannt gewordene Puppentheatermacher Nikolaus Habjan hat sich einen lang gehegten Wunsch erfüllt: ein gemeinsames Stück mit seinem Lehrer Neville Tranter. Und weil Letzterer dieses Stück geschrieben hat und aus Down Under stammt, wird nun eben englisch gesprochen.
Doch Tranters Herkunft ist nicht der einzige...