Bis alles klar wird
Das Szenenstudium an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover
von Titus Georgi
Erschienen in: Lektionen 4: Schauspielen Ausbildung (12/2010)
BIS ALLES KLAR WIRD
Das Szenenstudium an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover
Im zweiten Semester beginnt an den meisten Schauspielschulen noch während der Grundausbildung die Beschäftigung mit den Szenen- und Rollenstudien. Dieser Unterricht, der nach und nach den größten Teil der Ausbildung einnimmt und bis zum Ende des Studiums fortgesetzt wird, mündet in den Studienprojekten der zweiten Studienhälfte und im Vorsprechrepertoire, mit dem sich die Absolventen im letzten Studienjahr bei Theatern, Filmcastern und Agenturen bewerben. Das Szenenstudium wird zunehmend zur zentralen Unterrichtsform des Studiums.
Im Szenenstudium vereinigen sich die bisher gemachten Erfahrungen des Grundlagenunterrichts und die Kompetenzen aus den Kernfächern Sprechen und Bewegung und der Dramaturgie. Das Ziel ist, die schauspielerische Verantwortung und Selbständigkeit in der Rollen- und Figurenarbeit und die Entwicklung eines handwerklichen Selbstbewusstseins zu entwickeln.
Im Verlauf des Studiums gibt es mindestens fünf Szenenstudien und vier weitere Rollenstudien und Eigenarbeiten (Wahlrollen). Es wird fünf bis sieben Wochen mit sechs bis zwölf Probenstunden pro Woche an einem Szenenstudium gearbeitet. Am Ende dieser Arbeit werden die Szenen den anderen Studierenden und den Dozenten vorgespielt. Oft werden sie auch öffentlich gezeigt, sodass regelmäßig Erfahrungen mit Publikum in einer Aufführung gemacht werden können. Im Verlauf des Studiums werden die...