„Brecht gebrauchen, ohne ihn zu kritisieren, ist Verrat“: „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ von Bertolt Brecht in der Regie von Dušan David Pařízek am Berliner Ensemble.Foto: Birgit Hupfeld
Wer wen niederringt, durch Marktmacht, Insidertipps und Maulerei, ist gerade ein ganz aktuelles Thema und damit sogar weltbedeutend. „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ ist immer noch eines von Brechts schwierigsten Stücken – weil es mit einer sehr kompliziert darzustellenden Handlung Kapitalismus und Moral behandelt. In der unwahrscheinlichen Verbindung von Börsenbericht und Heilslegende, mit literaturgeschichtlichem Augenzwinkern noch dazu.
Dušan David Pařízek hat das sozusagen auch theaterökonomisch nicht uninteressante Kunststück fertiggebracht, den Brocken aus Marx-Theorie und Schiller-Parodie für eine Besetzung mit nur fünf Spieler:innen einzurichten und dabei sogar noch zu erweitern.
Im Zentrum seiner Version bleibt der Zweikampf der Heilsarmee-Offizierin Johanna Dark und des Superkapitalisten Mauler, eines brutalen Fleischfabrikanten mit Tierwohlanwandlungen, wie man staunend in Brechts Text aus dem Jahr 1931 lesen kann. Auf der Bühne stehen sich zwei großartige Schauspielerinnen gegenüber: Stefanie Reinsperger (in ihrer letzten BE-Rolle nach der bereits erfolgten Rückkehr ans Burgtheater) schafft einen Mauler, der im Profil eigentlich ein Börsen-Macho der Kategorie von Gordon Gekko in Oliver Stones „Wall Street“ ist, bei ihr aber auch ungewöhnliche Seiten wie Nahbarkeit und Schmerzempfinden für die Auswüchse des brutalen Systems erkennen lässt. Was freilich nichts an der Sache ändert. Kathleen Morgeneyers Johanna läuft auch gegen die weicheren Züge Maulers vergeblich an,...
Erschienen am 5.3.2025
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