Kampf der Worte, Bilder und Körper
Porträt des Schauspielers und Regisseurs Rogério Manjate aus Maputo
von António Cabrita
Erschienen in: Recherchen 77: Theater südlich der Sahara – Theatre in Sub-Saharan Africa (06/2010)
Mosambik im Jahre 2010 ist ein Land, das immer noch unter den Folgen des Bürgerkriegs zu leiden hat. Im Alltag der Hauptstadt Maputo ist eine Mentalität vorherrschend, die sich durch strenge Dichotomien auszeichnet – eine „Schwarz-Weiß-Szenerie“, der man sich kaum entziehen kann. Dies spiegelt sich auch im mosambikanischen Theater wider, das durch zwei sehr gegensätzliche Gruppen geprägt ist – die klassische Gruppe Mutumbela Gogo und die „populistische“ Gruppe Gungu. Beide sind nicht gut aufeinander zu sprechen.
Die Anzahl an Hilfsprojekten in Mosambik sinkt. Schlimmer noch, die Hilfe aus internationaler Zusammenarbeit und der NGOs ist auf die eigenen Agenden und festgelegte „Themen“ ausgerichtet – Aids, Armut, die Geschlechterfrage, häusliche Gewalt etc. Dies schränkt die Programmkriterien der Gruppen ein, da ihre Sprache auf vorgegebene Formate und die geforderten Inhalte reduziert wird oder sie dazu verleitet werden, sich für ein gefälliges, volksnahes Theater zu entscheiden, das zwar ein Publikum findet, sich jedoch einer zweifelhaften künstlerischen Ausdrucksweise bedient – wie im Falle von Gungu.
Eine der aktivsten eklektischen Persönlichkeiten der neuen Generation mosambikanischer Künstler ist Rogério Manjate, Jahrgang 1972. Rogério Manjate schreibt Poesie, Kinderbücher, Geschichten für Erwachsene, journalistische Chroniken und widmet sich gleichzeitig als Schauspieler und Regisseur dem Theater. Darüber hinaus war er Herausgeber...