Inspiration - aus der Not geboren
Macodou Mbengue: Schauspieler, Regisseur und Festivaldirektor aus Dakar, Senegal
von Ibrahima Wane
Erschienen in: Recherchen 77: Theater südlich der Sahara – Theatre in Sub-Saharan Africa (06/2010)
Mac, wie er von seinen Freunden genannt wird, fühlte sich dem Theater schon sehr früh verbunden. Seine Mitschüler und die Nachbarn aus seinem Viertel, Zuschauer seiner ersten szenischen Übungen, sind von Macs Werdegang wenig überrascht. Während einer seiner Darbietungen wird er von einem älteren Familienmitglied, der seine besondere künstlerische Begabung früh erkannte, entdeckt und in die semiprofesssionelle Gruppe Atelier de théâtre experimental de Rufisque aufgenommen, mit der er Senegal 1988 beim 1. Internationalen Schul- und Universitätsfestival für frankophone Länder in Bouaké, Elfenbeinküste, vertritt. Gleich im Folgejahr klopft er an die Pforten des nationalen Konservatoriums, die er fünf Jahre später mit Diplom und der Auszeichnung als bester Darsteller abschließt.
Seine Erfolgslaufbahn beginnt mit Les Gueules Tapées (Die geschlagenen Gesichter), einer Truppe, die er mit seinen Kommilitonen ins Leben ruft. Dank seiner Neugierde und seiner im Zuge verschiedener Kurse in den Bereichen Farce, Maskengroteske, Komik, Improvisation und Inszenierung gesammelten Erfahrung setzt sich Macodou Mbengue mit der Zeit als Regisseur der Truppe durch. Um die durch die zahlreichen Gründungen junger Theatergruppen freiwerdende Energie zu binden, initiiert Les Gueules Tapées mit anderen das internationale Festival Theater für den Frieden (Fest’Art). Laut Mbengue, dem künstlerischen Leiter, dient das Festival dazu, „das beste Theater zu zeigen,...