Gespräch
Die menschliche Erfahrung als verbindendes Element
Die Theaterautorin, Performance-Künstlerin, Regisseurin und Dramaturgin Patty Kim Hamilton im Gespräch mit Lina Wölfel
von Lina Wölfel
Assoziationen: International Dramatik Akteure Dossier: Neue Dramatik Patty Kim Hamilton
Du bist eine super viel beschäftigte Autorin, Performerin und Wissenschaftlerin. Du hast an der Standford University in den USA und an der Universität der Künste in Berlin studiert, arbeitest mit Gob Squad zusammen und schreibst fürs Theater und für Netflix. Wie sieht so ein Tag bei dir aus?
Patty Kim Hamilton: In meiner Studienzeit (und auch schon vorher) habe ich mich viel damit beschäftigt, wie verschiedene Künstler:innen ihre Zeit gestalten. Dabei habe ich festgestellt, dass Regelmäßigkeiten eine große Rolle spielen. Bei mir ist das nicht anders: Ich stehe morgens auf, ich mache einen Kaffee, ich setze mich vor den Laptop und schaue, was heute erledigt werden muss, was in den nächsten Wochen und den nächsten Monaten ansteht. Danach priorisiere und strukturiere ich meine Arbeit.
„Grenzen sind eine Verhandlung zwischen Menschen. Mich fasziniert, wie diese Verhandlungen aussehen.“
Wie greifen deine verschiedenen Arbeiten ineinander? Wie befruchten sie sich gegenseitig? Nimmst du die eine Tätigkeiten mit in die andere?
PKH: Ich finde, dass alles aufeinander Bezug nimmt. Es gibt immer Verbindungen, auch in Arbeitsabläufen, die für andere Prozesse anwendbar sind. Jedes Projekt bietet neue Erkenntnisse, die ich in das nächste mitnehme. Ich betrachte das deshalb gar nicht als etwas Negatives, sondern vielmehr als...
Erschienen am 15.6.2023
