Theater der Zeit

Theater der Zeit 5/2021

75 Jahre Theater der Zeit

Ein Jubiläumsheft

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Editorial

Mehrere Regalmeter aktueller Ausgaben plus ein Stahlschrank voll von historischem Material. Theater der Zeit wird 75! Und hinterlässt uns, die erst spät dazugekommen sind, ein reichhaltiges Archiv voll raunendem Papier. „Von allen Tauschgeschäften, in die wir jemals verwickelt werden, ist dasjenige zwischen den Generationen das komplizierteste und undurchsichtigste“, wusste die Performance-Gruppe She She Pop in „Testament“, ihren „Verspäteten Vorbereitungen zum Generationswechsel“, vor elf Jahren zu berichten. Erben ist ein kniffliger Vorgang, selbst wenn es nicht um Autos, Eigenheime, Goldbarren, sondern, ganz im Gegenteil, vollkommen unmonetär: um Geschichte geht. Theater der Zeit steht, 1946 als Theaterfachmagazin in Berlin gegründet, quasi exemplarisch für die Geschichte einer deutsch-deutschen Transformation, die wiederum Teil einer viel längeren kultu­rellen Erzählung ist, deren Erbe uns alle betrifft. …

Archiv

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Hans Rübesame. Foto: Ch. Links Verlag

Das Gedächtnis des Theaters

Tote Materialien gibt es nicht – Ein Vierteljahrhundert war Hans Rübesame Archivleiter des Deutschen Theaters Berlin

von Thomas Irmer

Der Zufall brachte Hans Rübesame ins Archiv des Deutschen Theaters Berlin, das er 25 Jahre bis zum Beginn der Intendanz von Ulrich Khuon leitete. Der aus Halle Stammende war zuvor …

Foto: Ch. Links Verlag

Rita Czapka. Foto Reinhard Werner / Burgtheater

Eine Stiege für den Kaiser

Rita Czapka wacht als Archivarin über den Wissensspeicher des Burgtheaters Wien – und kennt so manches Geheimnis

von Margarete Affenzeller

Die älteste Buchausgabe, die sich im Burgtheaterarchiv ­befindet, ist eine Sammlung von ins Deutsche übertragenen ­Komödien (unter anderem von Molière) aus der Zeit um 1760. Dass sich die Archivarbeit manchmal …

Foto: Reinhard Werner / Burgtheater

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Kommt Organisation!

Das Model, die Russen und eine Handvoll Dollar – Ein Berlinkrimi über die Neugründung von Theater der Zeit

von Frank M. Raddatz

Es wird 1991 gewesen sein, als mich in Köln der mir nur flüchtig bekannte Harald Müller mit der Frage überraschte, ob ich, falls eine Anschubfinanzierung für Theater der Zeit bewilligt …

Gastkolumne

Liebes ZENTRALORGAN …

… so nannten wir Dich auf der Schauspielschule in Ost-Berlin ­Anfang der Achtziger (ich glaube, Christoph Hohmann hatte es zuerst ausgesprochen) und das war nicht despektierlich gemeint. Dich als Zentralorgan …

Foto: Ron Marzok

joseph beuys

Exklusiver Vorabdruck

berliner theatertreffen

Verlorene Gemeinschaft

Bei der Sichtung für die Zehnerauswahl des Berliner Theatertreffens war in diesem Jahr alles anders – Reflexionen einer Jurorin über einen Ausnahmejahrgang

von Sabine Leucht

mülheimer theatertage

Auftritt

Detmold: Top-Gun-Girl

Landestheater Detmold: „Am Boden” von George Brant. Regie Jan Steinbach, Ausstattung Jule Dohrn-van Rossum, Video Marc Lontzek

von Jens Fischer

Gent: So fern, so nah

NZ Gent: „Yellow. The sorrows of Belgium II: Rex“ von Luk Perceval und Peter van Kraaij. Regie Luk Perceval, Bühne Annette Kurz, Kostüme Ilse Vandenbussche, Film/Kamera Daniel Demoustier

von Thomas Irmer

Leipzig: Sind Sie normal?

Theater der Jungen Welt: „Ich bin“ von Jana Zöll; „Und morgen streiken die Wale“ von Thomas Arzt. Regie Johanna Zielinski, Ausstattung Thurid Goertz

von Lara Wenzel

Mannheim: Kopfkino mit Cecil

Nationaltheater Mannheim: „Cecils Briefwechsel. Ein Post-Drama“ von Sapir Heller, Lena Wontorra und Ensemble nach „Gott Vater Einzeltäter – Operation Kleist“ von Necati Öziri

von Björn Hayer

Stück

Die Schöpfung

Ziehet durch, ziehet durch Durch die goldne Brücke. Sie ist entzwei, sie ist entzwei Wir wolln sie wieder flicken. Mit was? Mit Gras? Mit einerlei, mit steinerlei. FRAU 1. Ich …

von Barbara Honigmann

Magazin

Die Geister, die Europa rief

Wer darf wen wie spielen? Mit Julia Kristeva, Jacques Derrida und dem Konzept der „Heimsuchung“ erklärt Elisabeth Tropper in ihrem Buch „Enter the Ghosts of Europe“ aktuelle Theaterinszenierungen

von Lara Wenzel

Gespräch

Foto: Inke Johannsen

Was macht das Theater, Gernot Grünewald?

von Tom Mustroph

Gernot Grünewald, in Ihrem Projekt „Selbstvergessen“ stehen Kinder und ­Jugendliche auf der Bühne, die an einer Art lebendigem Familienarchiv arbeiten: Sie erforschen die Biografien und Lebenserinnerungen ihrer nicht mehr erin­nerungs­­fähigen …

Foto: Inke Johannsen