Theater der Zeit

Theater der Zeit 2/2020

Cordelia Wege

Schöpferisches Risiko

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Editorial

Meghalayum, liebe Leserinnen und Leser! Was wie eine indische Begrüßungsformel klingt, ist tatsächlich das geologische Zeitalter, in dem wir seit 4250 Jahren leben, eine Unterkategorie des ­Holozäns. Wurde vor zwei Jahren so festgelegt. Benannt nach einem Tropfstein im indischen Bundesstaat Meghalaya (also doch!). Woher kommt dann aber die Behauptung, wir lebten im Anthropozän? Dem Inbegriff eines Zeitalters, in dem der Mensch zu einer Naturgewalt mit so massivem geophysikalischem Einfluss geworden ist, dass er sich für immer in die Erde einschreibt? Weil die Auswirkungen in unserer Ökosphäre immer offensichtlicher werden: der Raubbau an Naturressourcen, die Veränderungen unseres Klimas, die Ausrottung von Spezies etc. Alles in planetarischem Ausmaß. Seit der Atmosphärenchemiker und Nobelpreisträger Paul J. Crutzen den Begriff Anthropozän im Jahr 2000 …

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Thema

Planetares Theater

Planetares Theater

Die Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts Bremerhaven Antje Boetius über das Theater des Anthropozän und einen neuen Vertrag zwischen Mensch und Natur im Gespräch mit Dorte Lena Eilers

Antje Boetius, als Meeresbiologin und Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts Bremerhaven sind Sie eine der gefragtesten Klima-Expertinnen derzeit. Sie erlangen durch Ihre Forschung Einblicke in die Natur, die andere nicht oder nur …

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Kolumne

Ist Grönland noch zu haben?

Das Stück der Stunde stammt aus dem Jahr 1978, eine Komödie in 33 Gesängen von Hans Magnus Enzensberger, „Der Untergang der Titanic“. Gerade läuft es, schwindelerregend inszeniert von Philipp Preuss, …

Foto: privat

Protagonisten

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Foto: Philip Frowein

In und aus der Reihe tanzen

Das neue Leiterinnenkollektiv Hayat Erdoğan, Tine Milz und Julia Reichert erklären das Theater Neumarkt in Zürich zur experimentellen Spielwiese – präsentieren unterm Strich aber Stadttheater im Klein

von Dominique Spirgi

Als Erstes wurde mal ganz gehörig getanzt. Nicht im Theater selber – das folgte später –, sondern einige Wochen vor dem eigentlichen Spielzeitbeginn während des Theaterspektakels auf der Zürcher Landiwiese. …

Foto: Philip Frowein

Ausland

Schwere leichte Welt

Das Palästinensische Nationaltheater El Hakawati in Ost-Jerusalem feiert mit einem Festival sein 35-jähriges Bestehen und gedenkt seines Gründers François Abu Salem

von Renate Klett

Abschied

Look Out

Auftritt

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Ulm: Im Käfig der Worte

Theater Ulm: „Sprachlos die Katastrophe im Bereich der Liebe“ (UA) von Henriette Dushe. Regie Jessica Sonia Cremer, Ausstattung Maike Häber

von Sabine Leucht

Weimar: Der Rest ist Freude

Deutsches Nationaltheater: „Lanzelot“ von Paul Dessau, Heiner Müller und Ginka Tscholakowa. Regie Peter Konwitschny, Ausstattung Helmut Brade, Musikalische Leitung Dominik Beykirch

von Jakob Hayner

Stück Labor – Neue Schweizer Dramatik

frau verschwindet (versionen)

„The revolution is the extension of options“ Laurie Penny Mehrere Frauen1, viele. In Wohnungen in Ländern. Es regnet. Den ganzen Tag. Es wird viel genüsslich geraucht, wie in alten Schwarzweissfilmen, …

von Julia Haenni

Magazin

Idyllischer Standort, doch schwieriges Terrain – die Schwankhalle Bremen.

Die Kunst, ein Produktionshaus zu etablieren

Warum Pirkko Husemann, Künstlerische Leiterin der Schwankhalle Bremen, nach nur fünf Jahren das Haus verlässt

von Jens Fischer

Wohin mit den performativen Künsten? Diese Frage müssen sich Städte, in denen es ­Ausbildungs- und Spielstätten, eine Aufführungstradition sowie ein Fach- und Fan-Publikum gibt, nicht stellen. In Bremen indes, wo …

Foto: Talea Schuré

Der Denker des Anthropozäns

Andrej Platonow: Dshan oder Die erste sozialistische Tragödie. Prosa – Essays – Briefe. Hg. u. übers. von Michael Leetz. Quintus Verlag, Berlin 2019, 376 S., 25 EUR.

von Jakob Hayner

Gespräch

Foto: Simon Hegenberg

Was macht das Theater, Lisa Jopt?

von Paula Perschke und Lisa Jopt

Lisa Jopt, das von Ihnen ins Leben gerufene ensemble-netzwerk gibt es jetzt seit fünf Jahren. Wie fühlt sich das an? Wir haben eigentlich zwei Geburtstage: Das ensemble-netzwerk hat sich 2015 …

Foto: Simon Hegenberg