Márton Ágh, Sie sind bekannt für Ihre detaillierten fotorealistischen Bühnenbilder, jüngst wieder zu sehen in Kornél Mundruczós Produktion „Imitation of Life“. Wie hat sich dieser Stil entwickelt?
Nach meinem Abschluss an der Budapester Universität der Künste 1996 habe ich ungefähr achtzig szenografische Arbeiten für Film und Theater entworfen. Der entscheidende Moment kam dann im Jahr 2000: die Begegnung mit Árpád Schilling im Rahmen der Inszenierung „Nexxt“ – ich sagte sofort alles andere ab und hatte das Gefühl, dass alles zuvor nur Vorbereitung für die Arbeit mit ihm gewesen war. Bald darauf wurde Kornél Mundruczó von Schilling eingeladen, eine site-specific-Arbeit für sein Krétakör-Theater zu entwickeln. Für Kornéls nachfolgende Produktion von „Caligula“ kamen wir dann zusammen – und blieben es bis heute. „Imitation of Life“ kann man als Ergebnis dieser langen Zusammenarbeit und unserer gemeinsamen Entwicklung sehen. Am Anfang ging es mir nur darum, mich möglichst nicht zu wiederholen und eine langweilige Routine zu vermeiden.
2006 erarbeiteten Sie mit Mundruczó die international viel beachtete Inszenierung „Eis“ nach dem Roman von Vladimir Sorokin.
Wir wollten eigentlich einen anderen Roman von Sorokin, „Die Herzen der Vier“, inszenieren, bekamen aber die Rechte nicht. Sein Agent schlug stattdessen das damals neue Buch mit dem Titel...