Zu den 15. Werkstatt-Tagen 2006 hatte eine britische Gruppe namens Stan’s Café aus Birmingham eine Installation aufgebaut, die Quantitäten von Menschen mittels Reiskörnern darstellte. Ich erinnere mich zum Beispiel noch an die Gegenüberstellung von Michael Schumacher (ein Reiskorn) mit allen Autobesitzern in Deutschland (ein kniehoher Haufen Reis). Im Foyer am Lindenauer Markt waren zwei Häufchen Reis geschichtet, von denen eines die Besucher des Films »Der kleine Eisbär« im Leipziger Kino CineStar zeigte und das andere Häufchen die Besucher der Puppentheater-Inszenierung »Der kleine Eisbär« am TdJW darstellte. Ich hatte dieses Solostück gerade im Frühjahr mit der Puppenspielerin Violetta Czok inszeniert und stellte beim genauen Peilen über die etwa zigarettenschachtelhohen Reishaufen fest, dass im CineStar nur wenig mehr Zuschauer gewesen waren. Während aber im Kino nur ein Filmvorführer die Rolle für eine im Dunkeln hockende, lose Versammlung anwarf, hatten wir uns unser Publikum Vorstellung für Vorstellung, Etage Eins für Etage Eins, »Da bist du ja, kleiner Eisbär!« für »Da bist du ja, kleiner Eisbär!« als Begegnung erarbeitet. Das hat mich sehr stolz gemacht.