Theater der Zeit

Die Kunst der radikalen Sanftheit: The Miracle of Love/Das Wunder der Liebe von Daniel Cremer. Uraufführung 1. November 2019

Choreografie Kristianne Salcines, Kostüme Aviv Shalem (Asis d’Orange) und Melanie Bonajo, Dramaturgie Anna Wagner und René Michaelsen, Musik L/N/A (Elena Vignanelli) und Rory Mac Néill Aodha

von Gabi Hift

Erschienen in: Radikal jung 2020 – Das Festival für junge Regie (03/2020)

Assoziationen: Kristianne Rey Salcines Daniel Cremer Theater im Bauturm Maxim Gorki Theater Künstlerhaus Mousonturm

Foto: Melanie Bonajo

Foto: Melanie Bonajo


Wenn man angenehm beschwingt aus der Show „The Miracle of Love“ kommt, denkt man zuerst, es sei einem nichts Besonderes passiert. Die Farben sind vielleicht eine Spur intensiver als zuvor, die Musik klingt ein bisschen besser, die Menschen sehen irgendwie schöner aus, aber sonst ist nichts. Erst, wenn man plötzlich von purer kindischer Lebenslust überschwemmt wird, für die in der Welt kein Platz zu sein scheint, merkt man, dass es einen erwischt hat.

„The miracle of love / Will take away your pain“, sangen Eurythmics 1986. Den Titel hält man anfänglich für einen Scherz, das Thema Liebe steht zurzeit nicht gerade hoch im Kurs am Theater. Und „Make love, not war“ gilt auch nicht direkt als die politische Strategie der Stunde. Aber Daniel Cremer meint es ernst und verführt uns mit einer aberwitzigen Mixtur aus Comedy und Selbsterfahrungstheater, wie sie in den letzten dreißig Jahren höchstens mal Christoph Schlingensief probiert hat.

Zur Begrüßung stöckelt eine schlampige Dragqueen mit Bart und blonder Perücke in den Raum, in einem bauchfreien, knöchellangen Stretch-Fummel, den sie selbst offenbar für hochelegant hält, wirft Kusshändchen in die Menge und stellt sich als Daniel Cremer vor. Sie hat ein Buch mit bonbonrosa Umschlag dabei, auf dem „The...

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