„Ist’s vorüber, lacht man drüber“ – Ute Nyssens Verlegergeschichte eröffnet faszinierende Einblicke in die geistigen Grundlagen heutiger Theater- programme und beleuchtet das Schicksal neuer Bühnenstücke. Die Autorin schildert den Weg einer kleinen, aber engagierten Gemeinschaft von Bühnenverleger:innen, die diese Werke entdecken und in der deutschsprachigen Theaterwelt fördern.
Nach einer prägenden Zeit in einem Buchverlag entschied sich Ute Nyssen endgültig für den Beruf der Bühnenverlegerin. Gemeinsam mit ihrem Lebenspartner, dem Verlagslektor Jürgen Bansemer (1933–2006), verwirklichte sie 1981 ihren Traum von Selbstständigkeit und gründete den Ute Nyssen & J. Bansemer Theaterverlag. Der Verlag etablierte sich rasch als bedeutender Akteur in der deutschsprachigen Theaterlandschaft.
Mit großer Authentizität und Leidenschaft erzählt Nyssen von ihrer Liebe zu Literatur, Sprache und Theater, von der Entdeckung und Förderung herausragender Dramatiker:innen wie Elfriede Jelinek, Tankred Dorst, Thomas Jonigk und Heinar Kipphardt. Ebenso schildert sie die Herausforderungen im Umgang mit Autorenrechten, Übersetzungen und Bühnenproduktionen sowie die besonderen Anforderungen, die sich aus der Arbeit als Medienagentur seit den späten 1980er-Jahren ergaben.
Ute Nyssen möchte mit ihrer Verlegergeschichte den Geist und die Aufbruchsstimmung der 1968er- Jahre weitertragen und die heutige Generation zu Mut, Kreativität und unternehmerischem Denken inspirieren. Dieses Buch ist ein unverzichtbarer Be- gleiter für alle Theater- und Literaturbegeisterten, die tiefere Einblicke in die Mechanismen des deutschsprachigen Sprechtheaters gewinnen möchten.