Buchrezensionen
Was ist Theater?
Richard Sennetts mäandernder Großessay „Der darstellende Mensch“ verbindet Urbanistik und Theaterarchitektur mit Performance-Theorien und politischen Problemen von Öffentlichkeit
von Thomas Irmer
Foto: Max Zerrahn
Unsortierte Materialschlacht
Der Regisseur Christopher Rüping bekommt ein umfangreiches Fanboybuch
von Stefan Keim
Foto: Alexander Verlag
Aus der Geschichte geschöpft
Manfred Karge erzählt in seinen Erinnerungen von 60 Jahren deutsch-deutscher Theatergeschichte
von Holger Teschke
Theater-Geschichte als Werkzeug der Macht
Kritische Studien zu Theaterwissenschaftlern in Deutschland und der Schweiz
von Stephan Dörschel
Plaudereien mit Biss
Der Theatertotalingenieur Jürgen Flimm erzählt „Mit Herz und Mund und Tat und Leben“
von Stefan Keim
Crip-queere Kompliz:innenschaft in Theater und Wissenschaft
Re-Visionen in der Theatertheorie
von Theresa Schütz
Luftschloss und Trutzburg
Kunst und Konflikte in sechs Staatswesen: Esther Slevogt hat eine spannende Geschichte des Deutschen Theaters Berlin geschrieben
Theater der Weltveränderung
Milo Rau schreibt in zwei neuen Büchern vom Handeln mit ästhetischer und sozialer Fantasie
von Michael Helbing
Schwarz. Deutsch. Aktivistisch
Natasha A. Kelly erzählt ihre Lebensund Ermächtigungsgeschichte
Der notwendige Hebel
„Status Quote“ zieht mit Theatertreffen- Regisseurinnen Bilanz zur Frauenquote
„Wir waren kriegswichtig.“
Eine Studie untersucht den Berliner Friedrichstadt-Palast in der NS-Zeit
„Hitler hat verloren, da wir diese Stücke genießen“
Barrie Kosky verwebt Familien- und Operngeschichte
von Lucien Strauch
Rache statt Verbrüderungskitsch
Eine kritische Analyse der deutschen Erinnerungskultur
von Lara Wenzel
Anpfiff auf der Bühne
Der Wallstein Verlag versammelt Thomas Brussigs Fußballmonologe
von Michael Helbing
Solche Träume haben Folgen
Der Band zu den Brecht-Tagen 2022 diskutiert die Klassenfrage neu
Von Hamlet zum Kotelett: „Schnitzel Seitenbühne links“
Das Buch versammelt Rezepte und Anekdoten rund ums Essen auf der Bühne
von Stefan Keim
Eine Fundgrube
Zum 125. Geburtstag erscheinen erstmals die gesammelten Interviews mit Bertolt Brecht
von Thomas Irmer
Bücher: Zeit für grundsätzliche Selbstkritik
Die Revision weißer Wissensproduktion in den Theaterwissenschaften angesichts des kolonialen Erbes
von Theresa Schütz
Bücher: Spiel und Freiheit
Ein theaterwissenschaftlicher Band untersucht Inszenierungen von Benno Besson
von Thomas Wieck
Der Westen im freien Fall – Steffen Menschings neuer Roman
Steffen Mensching: Hausers Ausflug. Wallstein Verlag, Göttingen 2022, 249 S., 22 Euro.
von Michael Helbing
Im Jahrhundertschritt
Günther Rühle: Theater in Deutschland 1967–1995. Seine Ereignisse – seine Menschen. Hrsg. von Hermann Beil und Stephan Dörschel, S. Fischer Verlag 2022, 795 S., 98 Euro.
von Thomas Irmer
Bücher: Gespräche über Piscators Erbe in den USA
Erwin Piscator’s Legacy Lives On, Conversations about Theater. Hg. Michael Lahr, Verlag Elysium Between Two Continents 2020, 170 Seiten, 20 Euro.
von Anna Opel
Fibel für Führungskräfte
Georg Mittendrein: Der Theaterintendant Verlag Der Apfel, Wien 2021, 146 Seiten, 22,50 Euro
von Thomas Irmer
Heiliges Sprachproblem. Wolfram Lotz liefert in seinem neuen Buch eine zarte Poetik seines Schreibens
Wolfram Lotz: Heilige Schrift I S. Fischer Verlag, 912 Seiten, 34 Euro
Die Realität ist glitchig
Rudi Nuss: Die Realität kommt. DIAPHANES, Zürich 2022, 248 Seiten, 22,50 Euro
Kritik aus Enttäuschung
Peter Handke: Zwiegespräch. Suhrkamp Verlag, Berlin 2022, 68 Seiten, 18 Euro
von Thomas Irmer
Wiesenkindheit: Yade Yasemin Önders Roman über eine schrecklich nette Familie
Yade Yasemin Önder: Wir wissen, wir könnten, und fallen synchron Kiepenheuer & Witsch, Köln 2022, 256 Seiten, 20 Euro
von Lucien Strauch
Virtuos gebaut
Peter Michalzik HORVÁTH HOPPE HITLER. 1926 bis 1938. Das Zeitalter der Masse. Aufbau, Berlin 2022, 303 Seiten, zahlreiche Abb., 26 Euro
von Thomas Irmer
Festivalarbeit als performatives Handeln?
Julia Buchberger / Patrick Kohn / Max Reiniger (Hg.) Radikale Wirklichkeiten – Festivalarbeit als performatives Handeln. Transcript Verlag, Bielefeld 2021, 216 Seiten, 38 Euro
von Lina Wölfel
Das Deutsche Theater nach der DDR
Hannah Speicher: Das Deutsche Theater nach 1989. Eine Theatergeschichte zwischen Resilienz und Vulnerabilität, transcript-Verlag, Bielefeld 2021, 285 Seiten, Preis 49 Euro.
von Thomas Wieck
Shakespeares Schwester
Aphra Behn. Ich lehne es ab, meine Zunge im Zaum zu halten. Gedichte, Dramen, Romane und Erzählungen in zwei Bänden. Hg. u. aus dem Engl. übers. v. T. Schwartz. AvivA Verlag, Bln. 2021, 620 S., 49 EUR
von Holger Teschke
Fertig gibt's nicht
Michael Simon Licht kann sich in Bewegung setzen. Das bewegte Licht ist ein eigener Akteur zusammen mit der Wand, auf die der Schatten eines Menschen fällt. Bühnenbilder haben sich in …
von Daniel Wetzel, Michael Simon und Tilman Neuffer
Wutkultur
Woke Wut Linke Identitätspolitik etabliert im Gegensatz zur rechten eine komplizierte Wutkultur. Sie muss die Thymos-Spannung der Opfer hochhalten und immer wieder neu entfachen. Zugleich muss sie die wütenden Reaktionen …
von Bernd Stegemann