Freiräume für Kunst und Experiment – Lasst uns Banden bilden!
von Laura Mangels
Erschienen in: DAS FLÜCHTIGE GESTALTEN – 30 Jahre Bayerische Theaterakademie August Everding (11/2023)
Wenn ich an meine Zeit an der Bayerischen Theaterakademie August Everding denke, erscheint als erstes Bild vor meinem inneren Auge nicht das imposante Prinzregententheater, sondern der Innenhof der Akademie mit seinen alten Bäumen, den etwas zu akkurat gestutzten Beeten, ein paar gelben Liegestühlen und vor allem einem Wimmelbild Studierender, die diskutieren, Texte durchsprechen, Konzepte entwickeln – oder gerade über nichts Geringeres als die Zukunft des Theaters streiten. Der Innenhof ist für mich das Herzstück der Theaterakademie, weil man hier mit jeder Pore spürt, dass man Theater nur gemeinsam machen kann. Miteinander erfindend, miteinander ringend und miteinander suchend.
„Wir sind ein richtiges Theater“, betonte unser Dramaturgie-Studiengangsleiter Prof. Hans-Jürgen Drescher gerne. Und es stimmt – durch das Aufeinandertreffen der verschiedenen Studiengänge und die Zusammenarbeit mit den Abteilungen und Gewerken konnten wir vom ersten Projekt an das Theatermachen als gemeinschaftlichen Prozess erleben und diese Erfahrungen in die ersten Engagements mitnehmen. Durch die Zusammenarbeit mit den Regiestudierenden der Theaterakademie, aber auch durch Kooperationen mit der Otto-Falckenberg-Schule, mit Festivals und der Freien Szene, durfte ich die Produktionsdramaturgie in all ihren Facetten in den unterschiedlichsten Kontexten kennenlernen und meinen Blick in der lebendigen Münchner Kunstlandschaft weiten.
Dabei erschien mir das Berufsbild der Dramaturgie an der Theaterakademie...