Theater der Zeit

Inframinimale Spiele der Differenz

Ein kunsttheoretisches Abtasten des Modells ›Intervention‹

von Johanna Zorn

Erschienen in: Recherchen 156: Ästhetiken der Intervention – Ein- und Übergriffe im Regime des Theaters (04/2022)

»Ich sag euch, was ihr selbst wißt …«: Vom Verbergen der Kunst

Mit seinem Julius Cäsar hat Shakespeare der rhetorischen Figur der Ironie ein dramatisches Denkmal gesetzt. Nach der Ermordung Cäsars durch Brutus und seine Männer lässt der Autor am Höhepunkt der Tragödie zwei Reden an das Volk direkt aufeinander folgen. Zunächst ist es Brutus, der die Tötung seines Freundes im Zeichen der Verantwortung für Volk und Staat rechtfertigt. Dann gibt Marc Anton, unter der Maske einer Grabrede, ein demagogisches Glanzstück der Rhetorik. Vorderhand wird darin die Frage verhandelt, wer der bessere, der aufrichtigere Freund sowohl Cäsars als auch des Staates sei, im Zentrum des dramatischen Geschehens steht jedoch die Performanz geschickter Rede und mit ihr die Überbietungstechnik politischer Verführungspraktiken selbst: Die Kritik am Gegner Brutus, die Marc Anton geschmeidig in das Gewand der Komplizenschaft einhüllt, erfolgt ebenso subtil wie augenscheinlich und gerät dadurch effektvoll. Schlagkraft entfaltet vor allem Marc Antons strategische Unterwerfung vor dem ›Wortkünstler‹ Brutus, die mit dem eigenen Nichtkönnen kokettiert:

Ich komm nicht, Freunde, euch das Herz zu stehlen. / Ich bin kein Redner, so wie Brutus, nur / (Wie ihr mich kennt) ein schlichter, grader Mann, / Der seinen Freund liebt; was die sehr wohl wissen,...

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