Theater der Zeit

Basel: Schauspiel und Oper trotzen der Geldnot

von Peter Michalzik

Erschienen in: 100 Jahre Theater Wunder Schweiz (11/2020)

Nirgendwo in der Schweiz würde es weniger Sinn ergeben, die Sparten zu trennen, als in Basel. Die Innovationskraft des Theaters Basel kommt wesentlich von der Berührung, manchmal gar Mischung der Sparten. Das Theater Basel ist ein grosses Haus in einer kleinen Stadt, das es schon seit langer Zeit schafft, nicht nur nationale, sondern immer wieder auch internationale Bedeutung zu erlangen. Es ist ein Dreispartenhaus und das schon immer – das heisst seit der Zeit, als sich die Sparten ausdifferenziert haben. Dabei wurde das Modell des Dreispartenhauses in Basel des Öfteren als Last empfunden, etwa in der Phase, als die drei Direktoren Werner Düggelin, Hans Hollmann und Horst Statkus mit der Stadt (also der Verwaltung und den Bürgern) um die Finanzen rangen, dabei unterlagen (das heisst, keine Subventionserhöhung bekamen) und den dreispartigen Grossbetrieb deswegen als übergebührliche Belastung empfinden mussten. Am Theater Basel zeigt sich wie selten sonst, dass ein Theater im Kern ein komplizierter, aber auch organischer Mechanismus, Betrieb oder Organismus ist (egal, welche Metapher man verwenden mag). Es zeigt sich auch, dass es für ein Theater nicht schlecht ist, wenn die Finanzen immer wieder neu ausgehandelt werden. Auch wenn man sagen muss, dass die Baseler über die gesamte Geschichte hinweg...

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