Volker Pfüller – 80 Jahre Bilderkunst
von Stephan Dörschel
Erschienen in: Volker Pfüller – Bilderlust (11/2019)
Das Theater der 1970er und -80er Jahre war auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen. Diese war vor allem von einem starken bildnerischen Ansatz geprägt. Die Zusammenarbeit des Bühnen- und Kostümbildners Volker Pfüller mit dem Regisseur Alexander Lang lässt sich hier neben die Theater - arbeiten von Peter Zadek mit Wilfried Minks, Peter Stein mit Karl-Ernst Herrmann, von Ariane Mnouchkine oder Robert Wilson einordnen. Bildende Künstler arbeiten schon sehr lange für das professionelle Theater. Man denke nur an die Entwürfe Schinkels. Ihr stilprägender Einfluss auf die theatralische Kunst konnte aber erst nach der Emanzipation des Bühnenbildes – und damit verbunden des Kostümbildes – zum Ausgang des 19. Jahrhunderts entstehen. Max Reinhardt war auch hier mit Max Slevogt oder Edvard Munch ein Vorreiter. Seitdem arbeiten bildende Künstler immer wieder für die Bühne. Dennoch scheint Volker Pfüller ein Sonderfall zu sein: Seine Theaterarbeiten entstehen schon sehr früh parallel zu seinem grafischen Werk, den Zeitschriften- und Buchillustrationen und Plakat entwürfen. Es ist also nicht der arrivierte Grafiker und Buchillustrator, der sich nebenbei auch im Theater betätigt, sondern Pfüller arbeitet und entwickelt sich von Anfang an genreübergreifend – und er tut das, ohne allzu sehr auf diese Grenzen zu achten. Er ist zu gleicher Zeit...