Das Theater leben: DIE HANDLUNG
68 Gemeinschaft
von Julian Beck
Erschienen in: Das Theater leben – Der Künstler und der Kampf des Volkes (05/2021)
KURZ VOR BEGINN EINER NEUEN PRODUKTION.
BRÜSSEL. 17. DEZEMBER 1969
Wovon hat all das Zurückliegende gehandelt?
Von der kollektiven Schöpfung.
Vom Konzept einer Theatertruppe, einer Arbeitsgruppe,
die eine anarchistische Kommune ist.
Von Freiem Theater. Und Improvisation: vor Ort erfinden.
Von der wandernden Theatertruppe als planende Einheit, als Weg,
weiter am Rand zu leben, außerhalb des engen Zentrums.
Von Anti-Gewalt-Theater. Theater als Fürsprecher für Anarchie,
für gewaltlose Revolution, für Revolution.
Warum bin ich heute Abend so erledigt?
Bin ich schlecht gelaunt?
Bin ich unterzuckert?
Die Haut unter meinem Auge ist wie die einer Schildkröte, wie trockenes Laub?
Brennt der Wald?
Sind Boote unwichtig?
Schrumpfen meine Eier?
Vergehen die Zeit, die Hoffnung, die Menschen?
Vergeht das, wie alles verblasst?
Fragen. 1969.
Weil du bist, was du isst
Und du mit dem arbeitest, was du hast.
Libido Blues, Ego Blues, das ist mein Problem: Bourgeoiser Blues:
Wir dürfen sie nicht gewinnen lassen, wir dürfen nicht aufhören, daran
zu arbeiten, auch wenn sie das wollen:
Gefahr:
Denn wir haben diese Launen, diesen bourgeoisen Blues:
Bis wir das System ändern, das die Launen mit sich bringt
und das Essen, das es uns gibt, das uns nicht satt machen kann.