Wie Theater ökologisch nachhaltig handeln können
von Vera Hefele
Erschienen in: Learning for the Future – Zukunftskonferenz für die Darstellenden Künste (04/2024)
Assoziationen: Dossier: Klimawandel
Durch den Stillstand auf den Bühnen während der Coronapandemie erlebte das Thema ökologische Nachhaltigkeit in Kulturbetrieben erstmals eine intensivere Auseinandersetzung und seither eine immer größere Aufmerksamkeit. Das ist gut so, denn die Herausforderungen durch die Klimakrise sind enorm und können nur gemeinsam mit allen gesellschaftlichen Akteur:innen bearbeitet werden. Der Kulturbranche kommt dabei eine besondere Rolle zu, denn sie hat eine große Reichweite und ist zentrale Akteurin, um eine Vorbildfunktion in der Gesellschaft einzunehmen. Durch eine geschickte Verknüpfung von Maßnahmen der Emissionsreduktion und der Kommunikation der Notwendigkeit dessen können Kulturbetriebe wichtige Schauplätze für den Klimaschutz und Leuchttürme für die gesellschaftliche Transformation sein. Gleichzeitig trägt eine ökologische Transformation zur Zukunftssicherung der Betriebe selbst bei. Auf der Bühne haben die Klimakrise und damit verwandte Themen längst schon ihren Platz gefunden. Aber wie lange können die Themen glaubwürdig verhandelt werden, wenn „hinter“ der Bühne Ökologie und Nachhaltigkeit gar keine Rolle spielen?
In Diskussionen begegnet man häufig noch der Sorge, dass Nachhaltigkeit die künstlerische Freiheit und Vielfalt zu sehr einschränken könnte, weil beispielsweise Ausstattungen weniger opulent ausfallen könnten oder nur noch aus dem Fundus „zusammengeschustert“ werden. An dieser Stelle lässt sich jedoch entgegnen: Findet Kunst nicht schon immer innerhalb bestimmter Grenzen statt? Angefangen von räumlichen...