Theater der Zeit

»Und wenn du wissen willst, wer hier Dein Herr ist, kauf dir einen Spiegel«

Klassismus-Darstellungen bei Heiner Müller

von Falk Strehlow

Erschienen in: Recherchen 154: Klassengesellschaft reloaded und das Ende der menschlichen Gattung – Fragen an Heiner Müller (01/2021)

Die Klasse spricht

Drei Jahre nach dem Umschlag von einer Geschichtsformation in eine andere, nach der sogenannten Wende von einem sozioökonomischen Lebenszusammenhang unter dem administrierten Vorzeichen des Volkseigentums hinein in ein Freies/Soziales Marktwirtschaften mit Privateigentum an Produkten und an den Mitteln ihrer Produktion kommt es zu einer besonderen Verortung lyrischer Texte Heiner Müllers. Im Feld vielfacher Wende-Punkte stellt er erstmals selbst eine Anthologie seiner Gedichte zusammen: 1992 erscheint beim Alexander Verlag das Bändchen Heiner Müller – Gedichte1.

Unter Müllers editorischer Maxime einer »brutalen Chronologie«2 finden wir dort gleich an zweiter Stelle die Poetisierung eines Übergangs in den Verhältnissen zwischen Privat- und Volkseigentum, zwischen »Nehmen« von Arbeit und deren »Geben«, zwischen »oben« und »unten« (wie es im Text heißt). Dabei stellt der Verlauf des Gedichtes den Vorgang einer sich langsam herausbildenden Verortung der Klasse (es lässt sich hier geradezu von ihrer Selbstfindung sprechen) dar. Bei diesem Über-Gang muss sie sich in einer ihr unbekannten, in einer ins Gegenteil verkehrten Umgebung zurechtfinden. Die plötzlich auf den Kopf gestellte Welt (oder je nach Perspektive: auf die Füße) setzt eine neue Gangart voraus; und so ist hier das »Gehen« die zentrale Metapher, der Modus der Textbewegung. Bereits der Titel des Gedichtes...

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