Das Theater leben: DIE HANDLUNG
96 Meditation. 1998
von Julian Beck
Erschienen in: Das Theater leben – Der Künstler und der Kampf des Volkes (05/2021)
MEDITATION. 1988
Zwanzig Jahre Kampf. Die technokratische Gesellschaft konsolidiert ihre Macht. Das Hauptinteresse derjenigen, die die Wissenschaft mit Geld versorgen, sind Waffen und Methoden sozialer Kontrolle, sagt Genosse Roszak. Kontrolle: Der Geist wird schwach vor den schaurigen Geräten, der Überwachung, dem internen Aushorchen: Keine Regierung traut ihrem Volk.
Düster: Das Adjektiv beschreibt alles. Gut. Dann bleibt nichts als der vertikale Stoß der Rebellion. Dunkelheit regiert von oben nach unten. Wir schicken Kontrollleuchten, schlanke Strahlen, Laserstrahlen, bis ganz nach oben. Nirgends ist mehr offener Streit möglich. Die Obrigkeit verlangt
strikte Kontrolle über den menschlichen Geist.
Die erste Arbeit des Revolutionärs: sein Geist muss frei bleiben.
Der Kampf geht weiter.
Wir haben unsere geheimen Methoden. Menschliche Methoden. Den Sklaven in den Bergwerken und auf den Feldern bringen wir Brot und Poesie. Können sie Brot verbieten?