Bericht
Alles dreht sich – aber wohin?
Das BAM! Festival stellt mit der Uraufführung von „lavomatik“ ein seifig-nasses Experiment auf die Bühner der Neuköllner Oper
Assoziationen: Theaterkritiken Berlin Performance Freie Szene Musiktheater Neuköllner Oper
Erschienen am 26.11.2025
Es blubbert, surrt, schäumt und schleudert. Es plätschert, quietscht, rumpelt und gurgelt. Denn am ersten Abend des Berliner BAM! Festivals, das am vergangenen Wochenende neue Musiktheaterproduktionen in Berlin zeigte, versucht sich die Uraufführung von „lavomatik“ an einem seifig-nassen Experiment: eine ästhetische Erkundungstour durch die metaphorischen Kammern der Waschmaschine. Was können uns das Schleudern und die sich unermüdlich abspulenden Waschgänge dieses Alltagsgeräts über das menschliche Leben und die Gesellschaft berichten? Welche emotionalen Räume eröffnen sich in der Begegnung mit der surrenden Waschtrommel? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, wird das Festivalpublikum der Neuköllner Oper dazu eingeladen, sich auf einen circa 80-minütigen akustischen Tauchgang einzulassen – Plätschern und Blubbern inklusive. Die Pianistin Lis Marti und der Schlagzeuger Julien Mégroz begleiten die Reise dabei sowohl an ihren Instrumenten als auch in Interaktion mit der Schauspielerin Trixi Strobel, die den Abend mit gesprochenen Texten strukturiert.
„Where I live everything is turning. And you are just a tiny quantum of detergent in a ticking clock.“ Strobel richtet die Worte mit maschineller Strenge in den Saal; beinahe so, als würde die Waschmaschine uns, die wir blind für die Wahrheit zu seien scheinen, eines Besseren belehren wollen. Strobel steht in einem großen weißen Rad in...
Erschienen am 26.11.2025
