Theater der Zeit

Theater und Leere

Grundlosigkeit, Un/Bestimmtheit und Wandelbarkeit

von Teresa Kovacs

Erschienen in: Recherchen 172: Theater der Leere – Heiner Müller, Elfriede Jelinek, Christoph Schlingensief und René Pollesch (12/2024)

Wir sind nicht weniger und nicht mehr als niemand.
Als Niemande sind wir nichts. Wir sind nicht mehr als Niemande.
Wir sind. Wir sind nicht nichts, sogar die Erde hat doch vorhin
das Haupt vor uns geneigt, das ist doch nicht nichts! Irgendwo ist nicht
heute und nicht gestern, dort leben die dann immer, die niemand sind,
die niemand sieht, die dazwischen, und niemand weiß,

woher sie ­gekommen sind.
——Elfriede Jelinek, Epilog?


Theater und Katastrophe sind aufs Engste miteinander verwoben. Dies gilt insbesondere für die Tragödie; eine Gattung, die vom gewaltsamen Einbruch eines unabwendbaren Unglücks geprägt ist, ausgelöst durch einen nicht aufzulösenden Konflikt. Die Gesänge des antiken griechischen Chors warnen vor den möglichen verheerenden Folgen menschlichen Handelns und fragen, ob sich das scheinbar tragische Schicksal nicht doch in eine Chance verwandeln lässt. Der Chor versucht, die tragischen Held:innen in die richtige Richtung zu lenken; er plädiert für Bescheidenheit und warnt vor Hybris. Da diese Warnungen in der Regel ungehört bleiben, übernimmt der Chor in der Tragödie eine weitere Funktion: Er trauert um die Opfer der Katastrophe und die endlose Kaskade der Gewalt, die sich vor seinen Augen ausbreitet. Am deutlichsten wird dies in Sophokles’ ­Antigone formuliert, wenn der Chor auf...

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