Das Theater leben: DIE HANDLUNG
97 Meditation. 2008
von Julian Beck
Erschienen in: Das Theater leben – Der Künstler und der Kampf des Volkes (05/2021)
MEDITATION. 1998
Risse in der Tundra! Das Fundament! Der Stahlstaat bricht, knirschend kommt die Geldmaschine zum Stehen, ohrenbetäubender Lärm. Bösartige Tumore, eine Ansammlung „großer Flecken“, vor hundertfünfundzwanzig Jahren von den Doktoren Marx, Bakunin, und Freud vorhergesagt. Die Pest: Artauds „Zusammenbruch der Ordnung“. Die Masse leidet an Malthus‘ Hungersnöten. „Ein neuer Morgen“ flüstert sie: Die Wetterfahne zeigt auf Reinemachen. Die Oberschicht: eine gigantische Irrenanstalt: Spezialbehandlung erforderlich. Die Masse hortet Energie für die Liebe (Goodman) „und fickt ihre einzige Welt.“
Der Tod ist eigentlich nur eine Krankheit, lassen die Biologen aus dem Untergrund verlauten! Ein Geisteszustand! Andere Windrichtungen, andere Werte.
„Hat schon mal jemand gesehen, wie aus Wasserstoff und Sauerstoff Wasser wurde?“ (Gutkinds Frage) Bis jetzt hat auch noch niemand gesehen, was aus unseren Reben, unseren Fingern sprießt, was am neuen Morgen dem Licht entgegenstrebt, la lutte continue (der Kampf geht weiter).