Lachen
von Fabian Hinrichs
Erschienen in: Lektionen 8: Neue Dramatik (10/2025)
Wenn man trotzdem nicht lacht
Es gibt Fragen, die fröhlich machen, mich zumindest. Zum Beispiel die Frage meines kleinsten Sohnes, wie lange man bräuchte, um mit dem Auto einmal um die Welt zu fahren.
Es gibt Fragen, die traurig machen. Mich. „Woran ist René Pollesch gestorben?“
Und es gibt Fragen, die Neugier wecken. Meine zumindest.
Die belebende Frage, mit der Hannah von Sass an mich herangetreten ist, lautet, ob der Eindruck stimme, dass der Humor in der Gegenwartsdramatik etwas auf der Strecke bliebe und, nicht zuletzt in der wissenschaftlichen Betrachtung, des Öfteren als niederes Phänomen abgetan oder ignoriert werde. Und wenn das stimmte, ob aber das subversive Potential des Theaters nicht gerade darin läge: in der Satire, im Humor.
Es geht also in den beiden Fragen um das Lachen, vielleicht auch ums Lächeln oder um tonloses Mundaufreißen. Und zwar nicht irgendwo, sondern im Theater.
Aber – und das ist keinesfalls als Boshaftigkeit auszulegen – sind die beiden Fragen denn überhaupt Fragen oder sind es nicht eher Vermutungen? Auch dieser letzte Satz ist ja trotz Fragezeichen keine Frage, sondern eine Annahme mit Fragezeichen. Wenn also die Fragen nach Humor in der deutschen Gegenwartsdramatik und nach der unterwandernden Kraft des Theaters durch...