Gespräch
Gespräch mit Walter Ybema, Theaterassoziation Frankfurt
von Siegmar Schröder, Henning Fülle und Walter Ybema
Erschienen in: Wir haben es einfach gemacht! – Reisen in internationale Theaterwelten (07/2024)

Walter Ybema _ Vor 23 Jahren haben wir uns das letzte Mal gesehen. Das war in Bielefeld bei der ISTA. Die habe ich kurz besucht und du hattest sie großartigerweise organisiert.
Siegmar Schröder _ Ja, das war eine unserer größten Herausforderungen, das zu organisieren.
WY _ Das glaube ich dir. (Lacht dabei.) Ich habe ja so einige mitgemacht.
SSch _ Und da komme ich schon zu deinen Anfängen. Du warst auch schon bei der ersten ISTA 1980 in Bonn dabei. War das auch der Anfang deiner Theaterarbeit?
WY _ Ich hatte vorher zweimal in meinem Leben entschieden, nie mehr Theater zu machen, einmal als Vierjähriger, der von Zirkus spielenden Kindern mit einer Strumpfmaske dermaßen erschreckt wurde, dass er mit dem Fahrrad über die Straße floh und dort von einem Auto erfasst wurde; und dann später noch einmal, als ich als Statist in Frankfurt im Theater am Turm (TaT) unter Rainer Werner Fassbinder arbeitete. Da waren gute Leute wie Irm Hermann und Heide Simon, aber nach zwei Jahren hatte ich keine Lust mehr auf diesen ‚Verein‘. Der Umgang miteinander war sehr schlecht, was nicht an den beiden genannten Schauspielerinnen lag. Es wurden verschiedene Freunde von Fassbinder angestellt, die sich dort ‚austobten‘...