Der 20. Juli 2011 sollte ein Tag landesweiter Proteste gegen die Politik des amtierenden malawischen Präsidenten Bingu wa Mutharika sein. Am Vorabend fuhren Pick-ups mit Jungkadetten der Regierungspartei Democratic Progressive Party (DPP) durch die Victoria Avenue in Blantyre. Die Kadetten schwangen Macheten und skandierten ängstigende Parolen. „Wir lassen uns nicht einschüchtern, wir gehen morgen auf die Straße“, sagte Misheck Mzumara, als er Handybilder der Pick-ups zugeschickt bekam. Als am folgenden Tag die Proteste begannen – wir waren in Zomba, um Nkhata Bay – Inventing Parzival zu spielen –, wurde das Radio zu unserem Hörrohr ins Land. Bei den Demonstrationen floss bald Blut: zunächst drei Tote in Mzuzu, Ausschreitungen in Lilongwe, Plünderungen im ganzen Land. Tage später stand fest, dass neunzehn Menschen ihr Leben verloren hatten und fast hundert schwer verletzt worden waren. Es waren die ersten politischen Demonstrationen in Malawi seit zwanzig Jahren. An diesem Tag war klar, dass die Geschehnisse Konsequenzen haben würden – für das Land, für unser Partnertheater und auch für unsere weitere Kooperation.

Die Anfänge von Crossing Borders – von See zu See

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