Theater ist aufs Smartphone gewandert. Das kann in Pandemiezeiten eine hübsche Notlösung sein. Bei den Gruppen machina eX oder vorschlag:hammer etwa entstanden sogar reizvolle Erweiterungen, die auch in pandemiefreien Zeiten Bestand haben könnten. Die Gruppe Borgtheater, von Rolf Kasteleiner bereits 2013 in einem frühen Versuch der Verschmelzung von digitalen Ästhetiken und theatralen Praktiken ins Leben gerufen, hat ihr Projekt „Customerzombification“ in Zusammenarbeit mit dem Theater Vorpommern auf der Basis einer extra für Theatergames konzipierten App entwickelt. Toto.io heißt diese Schöpfung des Berliner Gamedesigners Markus Schubert, die bereits von Gruppen wie Prinzip Gonzo und Invisible Playground genutzt wurde.
Man lädt die App herunter, registriert sich und erhält per QR-Code Zugang zum Spiel, das in diverse Räume und Spielniveaus gegliedert ist. Dem analogen Theaterbesuch angepasst, gibt es Situationen vor dem Haus, im Foyer und schließlich im Zuschauersaal. Die digitale Ästhetik dieser Räume ließ sich beim Selbstversuch leider nicht erfahren: Infolge eines Systemfehlers kam der Link zum Youtube-Stream, den man auf einem Zweitgerät parallel verfolgen sollte, nicht an. Warum Kasteleiner nicht die in Toto.io vorgesehenen Schnittstellen für Audio- und Videozuspiele nutzt, sondern auf Youtube und ein zusätzliches Gerät ausweicht, ist verwunderlich.
Die nun folgende Kritik hat wegen des fehlenden Links zum Streamkanal forensische...