„Nie mit leerem Magen auf die Bühne“
Josefa Back-Freund und ihr Leben in Altenburg
Erschienen in: 150 Jahre Theater Altenburg (04/2021)
Sie gab die Försterchristl in der gleichnamigen Operette von Georg Jarno, die Lustige Witwe aus der Feder Franz Lehárs oder die Alesia in Edmond Audrans damals beliebter, heute weitgehend vergessener Operette Die Puppe. Sie wurde von den strengen Altenburger Bühnenkritikern gelobt und von dem nicht minder strengen Bühnenpublikum gefeiert. Obwohl Josefa Backs Bühnenkarriere nur sechs Jahre andauerte, hat sich die Künstlerin einen festen Platz in den Theatererinnerungen der Stadt Altenburg gesichert.
Josefine Amalie Franziska Freund, so der Geburtsname der Künstlerin, wurde am 6. April 1886 in Wien geboren. Dass sie irgendwann einmal auf einer Bühne stehen würde, schien vorbestimmt zu sein. Während ihr Vater Mihal Mayer Freund (später Michael Meir Freund und danach Franz Freund) den Kaufmannsberuf erlernt hatte, entstammte ihre Mutter einer bekannten Künstlerfamilie. Gisela Freund wurde – wie ihr späterer Ehemann – in Budapest geboren, unter dem klangvollen Geburtsnamen Eibenschütz.
Diese Familie hat gleich mehrere bedeutende Künstler hervorgebracht. Schon Giselas Vater David Eibenschütz war als Kantor in Budapest (Pest) auch auf musikalischem Gebiet aktiv, doch die künstlerischen Größen stammen vor allem aus der folgenden Generation: Josefa Backs Onkel Siegmund (Sziga) Eibenschütz, der die Soubrette Dora Keplinger heiratete, hatte an der Musikakademie Budapest u. a. bei Franz Liszt...