Eine Skulptur aus jungen Menschen, die einander pantomimisch in den Arsch kriechen. Eine Frau Mitte zwanzig, die ihrem schizophrenen Zombieleben zwischen lächelndem Funktionieren und eskapistischem Rausch ein Ende setzt. Zehn Kassiererinnen, die ihre Perspektivlosigkeit besingen, und ein Paar, das sich an der Abarbeitung seiner Bucket Lists erschöpft.
Man kann den beteiligten Künstlerinnen und Künstlern der diesjährigen, fünften Ausgabe des in Braunschweig unter künstlerischer Leitung von Barbara Engelhardt stattfindenden Festivals Fast Forward eines wahrlich nicht vorwerfen: dass sie sich und ihre Generation der 25- bis 35-Jährigen nicht genügend (selbst)reflektieren würden. Wir haben fast ausschließlich mit Stückentwicklungen zu tun, die privates Material, Alltagsanekdoten und kritische Gedanken zur aktuellen Lage in künstlerisch äußerst heterogene Formen zu bündeln wissen. Zukunftsängste, Gefühle der Überforderung und Sorgen über fehlende Alternativen eines gerechten und solidarischen Zusammenlebens schälen sich als geteilte Kernsujets heraus.
Der spanische Festivalbeitrag „Szenen für ein Gespräch nach dem Ansehen eines Filmes von Michael Haneke“ von El Conde de Torrefiel (gegründet von Pablo Gisbert und Tanya Beyeler) umfasst zwölf narrative Miniaturen, die mit wenigen Mitteln szenisch kommentiert werden. Dabei reicht das Bebilderungsspektrum von einer ausgeleuchteten Live-Erektion bei der Beschreibung einer Berliner Partynacht über ein Tableau vivant für den Bericht einer Karfreitagsprozession in Sevilla, die die...