Wer diesen „Kommunalkrimi“ verstehen will, müsse viel lesen, heißt es in einer Broschüre, die der Bonner General-Anzeiger zur Premiere des WCCB-Stücks herausgegeben hat. Will sagen: Das Thema ist komplex und für Laien ohnehin kaum verständlich. Der General-Anzeiger selbst hat jahrelang recherchiert (Titel: „Die Millionenfalle“). Bonn an sich ist opak. Rätselhaft ist ja schon die Tatsache, dass dieses rheinische Beethoven-Städtchen zur Bundeshauptstadt werden konnte. Dann wurde Bonn 1991 qua parlamentarischen Hauptstadtbeschluss enthauptet, übrig blieb eine Bundesstadt (was das sein soll, wissen nur die Bonner).
Nun also die Story in der kürzesten Kurzform: Nach der Verlegung von Parlaments- und Regierungssitz um die Jahrtausendwende wollte die Bonner Politik sich und die Bürger trösten und verfiel auf die größenwahnsinnige Idee, ein WCCB zu bauen, ein Weltkongresszentrum Bonn, das der vergessenen, gewissermaßen in den Mülleimer der Geschichte gestampften Stadt ein Stückchen vom alten Glamour zurückgeben sollte. Bonn sollte in einem ganz neuen Sinn ein „West-Berlin“ werden. Um diese Idee zu realisieren, benötigte man einen privaten Investor und fand einen Koreaner, der in den USA eine Firma gegründet hatte, die sich SMI Hyundai nannte, mit dem gleichnamigen Autokonzern aber nichts zu tun hatte. Die Bonner Sparkasse stieg ebenfalls ein, die Stadt musste bürgen, der Stadtrat stimmte...