Editorial
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von Thomas Irmer

Mit Humor ist es so eine Sache, auch im Theater. Es gibt ihn, aber er ist schwer zu greifen, und noch schwerer ist es, darüber zu diskutieren, ohne dabei den Humor zu verlieren. Als wir den Regisseur Antú Romero Nunes nach seiner Premiere von Shakespeares „Was ihr wollt“ am Berliner Ensemble (auf dem Titel) deswegen anriefen, schien er gleichsam auf eine solche Gelegenheit gewartet zu haben. Nunes, Absolvent der Berliner Hochschule für Theaterkunst Ernst Busch als Regisseur, ist in mehreren Kulturen zu Hause und kann deshalb von innen und außen auf das Thema Humor im deutschen Theater schauen. Das Gespräch war nach dem Interview lange noch nicht beendet und ging immer weiter. Wie auch das über die sogenannte Wertigkeit von Komödien, die als relevante Problemstücke wie Dietmar Jacobs’ „Extrawurst“ großes Publikum ins Theater ziehen. Seine fein gebauten Stücke sind Blockbuster des Theaters und deshalb nicht so leicht einzuordnen. Lachen ist Selbstklärung.
Das ist auch den Stücken des Ende November verstorbenen Dramatikers Tom Stoppard eigen. Seinem frühen Meisterwerk „Rosencrantz and Güldenstern Are Dead“ aus dem Jahr 1966 verdankt das deutsche Regietheater wichtige Anregungen, wie Stücke aus einer anderen Figurenperspektive zu erzählen oder kritisch auf den Kopf zu stellen. Nicht postdramatisch, sondern...















