Medien. Der Drehbuchschreiber. Ein dornenreicher, schöner Beruf
von Ute Nyssen
Erschienen in: Ist’s vorüber, lacht man drüber (11/2025)

Theaterverlagstätigkeit für Medienautoren4
Wie beschrieben für die Hörspielautoren handelt ein Theaterverlag ebenso für seine fast ausschließlich deutschsprachigen Drehbuchautoren, nicht in eigenem Namen, sondern als deren Bevollmächtigter. Im Unterschied hierzu erwirbt er für die Arbeit mit deutschsprachigen, manchmal auch internationalen Dramatikern an einem Bühnenstück sämtliche Rechte (außer dem Urheberrecht) und verfügt in eigenem Namen über deren Nutzung. Die Rechtewahrnehmung als Agent (der Gesetzgeber spricht von »Vermarkter«) für die Drehbuchautoren hat, anders noch als bei den Hörspielautoren, einen ihrer Gründe darin, dass zum Zeitpunkt unseres Einstiegs als Medienagentur, Mitte der 80er Jahre, ein Drehbuch ausschließlich per Auftrag entstand (sicher heute noch entsteht). Es wird entwickelt in Schreibschritten, grob skizziert, vom Exposé, Treatment, Rohdrehbuch bis zum sendefertigen Buch. Ein Drama aber wird von den deutschsprachigen Autorinnen und Autoren normalerweise auf eigenes Risiko, als fertiges Stück vorgelegt und anschließend durch den Verlag den »Nutzern« angeboten. Diese, vor allem die Theater, erhalten dann das Aufführungsrecht nur für einen begrenzten Raum, zum Beispiel die oder jene Stadt, und eine begrenzte Zeit und nicht ausschließlich, während der Drehbuchauftraggeber die Nutzungsrechte ausschließlich beansprucht.
Die Tendenz großer Produktionsfirmen ging zwischenzeitlich dahin, den Drehbuchautor fest anzustellen. In einem solchen Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Verhältnis würde der Firma jede Idee, jede Figuren- oder Handlungserfindung...















