In K1 wird gegessen: Glasnudelsalat, Aufstriche, Brot. Nah beim Eingang des Raums auf Kampnagel steht ein DJ-Pult, dort in Aktion: das Live-Electro-Orchester der Monika Werkstatt um Musiklegende Gudrun Gut. Das offene Format „Cooking in Crisis“ wurde von den Performern von Showcase Beat Le Mot und fluid states aus Kroatien erarbeitet. Laut Programmblatt handelt es sich „um ein begehbares Bühnenbild, in dem die Künstler*innen ein Menü kochen und dabei eine Gesprächssituation herstellen …, in der soziale Handlung und Gesellschaft als kulturelles Konzept zur Disposition gestellt werden“. Große Worte, allein: Nichts davon löst sich ein. Es ist und bleibt ein Essen mit Elektrosound, dessen improvisierten Sprechgesang akustisch niemand versteht.
Also weiter zur zweiten Vorstellung bei XCHANGES – Festival internationaler Performances: „Who Run the World – Das Evangelium nach Maria / Die Apokalypse nach Lilith“, eine Kooperation des Theaters Rampe Stuttgart und des Teatru Spălătorie aus Moldawien. Die Autorin Nicoleta Esinencu hat mit Textpassagen aus der Bibel ihr eigenes Evangelium geschrieben: Adam wird gestürzt, Jesus ersetzt und das „Vaterunser“ zum „Mutterunser“. Esinencu feiert mit Maria Magdalena und Lilith zwei Dissidentinnen und stellt ihnen Frauen aus verschiedenen Kulturen an die Seite, die von Patriarchat, Sexismus und Gewalt erzählen.
Den ersten Teil des Abends inszeniert...