Gespräch
Was macht das Theater, Volkan T error?
von Volkan T. und Tom Mustroph
Erschienen in: Theater der Zeit: Bruder Karamasow – Frank Castorf über Russland (02/2016)
Assoziationen: Dossier: Was macht das Theater...?
„Mein Kampf“, „Volkida“ und die gefickte Integration: Der Rapper, Theatermusiker und Mitinitiator der Akademie der Autodidakten am Berliner Ballhaus Naunynstraße Volkan T error (auf dem Foto in Rimini Protokolls „Mein Kampf“) lässt sich ungern eine Gelegenheit zur Provokation entgehen. Der studierte Ethnologe und Politikwissenschaftler ist Mitbegründer des Labels Endzeit Industry.
Volkan T error, Sie haben bei Rimini Protokolls Produktion „Mein Kampf“ mitgespielt. Waren Sie da als Musiker, als Provokateur oder als Deutschtürke gecastet?
Ich provoziere schon gern, das liegt in meiner Natur. Und ich habe auch gemerkt, dass man Diskurse nicht anstößt, wenn man politisch korrekt oder gut reflektiert agiert, sondern indem man provoziert. Das löst dann Nachdenken aus. Aber zu dem Projekt bin ich in erster Linie als Musiker gestoßen. Wir haben dann viel miteinander über „Mein Kampf“ gesprochen. Und aus diesen Gesprächen ist das Stück entstanden.
War die Produktionsweise grundsätzlich anders als bei der Entwicklung von Rap-Songs?
Es gab gar nicht so viele Differenzen. Ich bin ja auch einer der Leiter der Akademie der Autodidakten am Ballhaus Naunynstraße und habe selbst als Autodidakt das Performen erlernt. Mit Rimini Protokoll hat sich das gar nicht fremd angefühlt für mich.
Wie hat das Publikum reagiert?
Im Großen und Ganzen sehr...