Interviews
Erschienen in: Recherchen 151: Theatermusik – Analysen und Gespräche (11/2019)
Eine genaue Zahl der im deutschsprachigen Theaterraum arbeitenden Theatermusiker*innen ist schwer zu ermitteln. Sie sind meist freiberuflich, die Berufsbezeichnung ist nicht festgelegt oder geschützt, und es gibt keine Dachorganisation wie z. B. den Bund der Szenografen e. V. Eine stichprobenartige, geografisch verteilte Recherche bei 15 der größeren deutschsprachigen Theater1ergab, dass diese insgesamt weit über 300 verschiedene Theatermusiker*innen für die Spielzeit 2015/16 auflisteten.2 Von diesen waren lediglich 29 (also unter zehn Prozent) weiblich.
Der Versuch, mit Hilfe von ca. 20 qualitativen Interviews einen repräsentativen Querschnitt der Theatermusik-Szene zu liefern, ist insofern zum Scheitern verurteilt. Dennoch habe ich mich – gemessen an den folgenden Kriterien – um eine gewisse Bandbreite bemüht:
1. Die Interviewpartner*innen sollten geografisch möglichst weit verstreut gearbeitet haben;
2. Sie sollten an Theatern unterschiedlicher Größe, Trägerschaft und Organisationsform gearbeitet haben;
3. Sie sollten insgesamt in unterschiedlichen Theaterformen wie Schauspiel (Klassiker und Neue Dramatik), Stückentwicklungen und spartenübergreifende Projekte, Kinder- und Jugendtheater, Dokumentartheater und Performance zu Hause sein;
4. Sie sollten insgesamt unterschiedliche Aufgaben als Theatermusiker*innen erfüllen: Komponieren, Bearbeiten, Arrangieren, Produzieren, Notieren, Einstudieren, Live-Bühnenmusik, Live-Elektronik, Sound Design, Musikalische Leitung;
5. Der Anteil an weiblichen Interviewpartnern sollten mindestens der vorgefundenen Verteilung entsprechen.
Diese Kriterien erfüllt die Auswahl meiner 20...