Vorweg ein Witz (weil es ja sonst nichts zu lachen gibt an diesem Abend): Kommt Moses vom Berg Sinai, die Gesetzestafeln unterm Arm, und verkündet: „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: Ich konnte ihn von zwanzig auf zehn runter- handeln. Die schlechte: Ehebruch ist immer noch dabei!“
Was das zu tun hat mit der „Geschichte des Abraham“, wie Walter Weyers seine Heavy-Metal-Oper „Kanaan“ im Untertitel nennt? Erst mal herzlich wenig, weil Moses seinen Auftritt in der Bibel bekanntlich nach Abraham hat. Aber vielleicht gerade deshalb doch recht viel: Hätte Abraham um die Gebote gewusst, hätte er womöglich keinen Sohn mit der Magd Hagar gezeugt. Und auch seine Frau Sara hätte wohl eher nicht zum Seitensprung geraten, nur weil sie partout nicht schwanger werden konnte von ihm. Sara bereut ihre Idee dann aber auch ohne Wissen ums göttliche Verbot. Unverhofft wird sie doch noch Mutter. Als sie Isaak gebiert, hat Hagar längst Ismael zur Welt gebracht. Isaaks Sohn Jakob wird Vater der zwölf Stämme Israels, Ismael der Urvater der Araber und damit des Islams.
Am Landestheater Schwaben sind die beiden Zweige der Familie farblich klar unterschieden. Ismael ist wie seine Mutter Hagar feuerrot geschminkt, Isaak und Sara...