„Gibt es eine afrodeutsche Theatergeschichte?“ Die Theatermacherin und Autorin Simone Dede Ayivi stellt Fragen. Keine einfachen, sondern durchaus komplexe, die Einfluss auf ein zukünftiges Denken über das Theater haben könnten. Ayivi wurde 1982 in Hanau geboren und studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis an der Universität Hildesheim. Dort schloss sie ihr Diplom mit einer Arbeit über „Schwarze (Selbst-)Repräsentation im deutschen Theater“ ab. Gleichzeitig zog sie nach Berlin, um zu schreiben, zu inszenieren und weiterzuforschen. Ayivi denkt nach, will sich ständig weiterbilden und selbst befragen. „Manchmal habe ich zuerst einen Satz im Kopf. Manchmal ein Bild. Danach entscheidet sich, welches Format ich wähle.“ Schreiben ist dabei mindestens genauso wichtig wie Theater. Wenn es sich nicht sowieso verschränkt. Ayivi publiziert Beiträge über Häuserkämpfe und zur Kritik des Rassismus. Sie schreibt für die taz, die Zeit und das Missy Magazine oder verfasst persönliche Essays zum Thema Heimat und Ausschluss in Sammelbänden wie „Eure Heimat ist unser Albtraum“.
Recherche und Dokumentation sind Ayivis Leidenschaften, auch hat sie einen Blick auf aktuelle gesellschaftspolitische Debatten und widerständige Bewegungen. Zu sehen war das besonders in ihrer Produktion „Solidaritätsstück. Ein strömungsübergreifender Protestbrief“, die 2019 in den Berliner Sophiensælen uraufgeführt wurde. Im gemeinsamen Chor mit ihren „Kompliz*innen“ werden gesellschaftliche Missstände...