Pixelhead – die elektronische Maske
von Florian Feisel
Erschienen in: Recherchen 105: Wie? Wofür? Wie weiter? – Ausbildung für das Theater von morgen (03/2014)
Im Oktober 2012 stellten wir vom Studiengang Figurentheater bei der Ludwigsburger Zukunftskonferenz den Pixelhead vor, eine Art elektronische Maske in Gestalt eines Fernsehers, der auf dem Kopf getragen werden kann.
Daraus entstand für das Wintersemester 2012/13 ein experimentelles Seminar als Kooperation der Studiengänge Schauspiel und Figurentheater der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Thema dieser interdisziplinären Veranstaltung war die Konstruktion des Selbst. Während die Kunsthistorikerin Wiebke Trunk und der Dramaturg Frederik Zeugke den theoretischen Input besorgten, oblag es mir als Praktiker, die sechzehn Studierenden zum Thema brüchige Identität in die Improvisation zu bringen.
Dafür richteten wir eine Art medialen Spielplatz ein: Das Bild zweier Kameras wurde auf zwei Monitore übertragen, die auf den Kopf gesetzt werden konnten, dazu eine Tonverstärkung per Mikrofon. Dieses Setting erlaubte dadurch, dass wir die Köpfe tauschen konnten, Körpercollagen. Wir versuchten, dieses Werkzeug als Spielzeug zu betrachten und uns selbst als Material zu behandeln.
Ein Ziel des Seminars war es, zwei künstlerische Herangehensweisen zu verbinden: Während Schauspieler den eigenen Körper als Instrument begreifen und damit die Rolle verkörpern können, drücken sich Figurenspieler über fremdes Material aus. Die Verkörperung findet traditionell außerhalb des eigenen Körpers statt. So ist der Figurenspieler grundsätzlich auch räumlich von seiner Darstellung...