Theater der Zeit

Diskurs

Theorien der Puppe

Wie sich theoretische Auseinandersetzung mit der Puppe und künstlerische Praxis wechselseitig beeinflussen

Ausgehend von seiner Rezension zu Meike Wagners Buch „Nähte am Puppenkörper“ im ersten Heft vor zwanzig Jahren (double 1/2004) reflektiert der Leiter des deutschen Kinder- und Jugendtheaterzentrums, Gerd Taube, die neueren Tendenzen in der Puppentheatertheorie. Die Entwicklung und Veränderung des Puppenspiels, von einer klar definierten Kunstform mit anthropomorphen Figuren hin zu einem vielfältigen Genre, das Objekte, Materialien und performative Elemente einbezieht, hat auch neue theoretische Ansätze aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, wie Gender Studies und New Materialism provoziert. Theorie und Praxis werden im Figuren- und Puppentheater eng aufeinander bezogen.

von Gerd Taube

Erschienen in: double 50: Same, same but different – Reenactment im Figurentheater (11/2024)

Assoziationen: Puppen-, Figuren- & Objekttheater Meike Wagner

Als um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert Forscher*innen damit begannen, sich wissenschaftlich mit dem Puppenspiel zu beschäftigen, war ihr Gegenstand noch einigermaßen klar zu definieren. Es ging um das Theaterspiel mit anthropomorph – ob nun realistisch, abstrakt oder grotesk – gestalteten Theaterfiguren. Die Puppenspieler waren in der Regel nicht zu sehen oder dergestalt gekleidet bzw. platziert, dass sie als nicht sichtbar markiert waren. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts ist diese Gewissheit von der, die Illusion der Lebendigkeit schaffenden, künstlerischen Praxis der Puppenspieler mehr und mehr ins Wanken gebracht worden. So ist heute die offene Spielweise gang und gäbe und das Spielmaterial sind nicht mehr zwangsläufig Puppen oder Figuren, sondern Objekte, Gegenstände oder Materialien und Substanzen. Und auch die Bezeichnung für das Genre ist nicht mehr einfach Puppenspiel, weil sich viele Künstler*innen mit ihrer Kunst durch diesen Begriff nicht mehr repräsentiert fühlen.

Als die Zeitschrift double vor 20 Jahren gegründet wurde, haben wir ihr den Untertitel Magazin für Puppen-, Figuren- und Objekttheater gegeben. Mit diesem sperrigen, auf Vollständigkeit der Beschreibung angelegten Bindestrichwörter haben wir versucht, die Vielfalt der künstlerischen Praxis und der darin gelebten Konzepte möglichst breit zu repräsentieren. Im ersten Viertel des 21. Jahrhunderts nun scheint die...

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