Die Augen seien der Spiegel der Seele, sagt man. In den weit aufgerissenen Augen, die in den tiefen Höhlen im Kopf dieses Bregenzer Don Quijote sitzen, blitzt die ganze Tragik jenes verrückt abstrusen und zugleich faszinierenden Wesens der Weltliteratur durch: Sie sind wach und blicken doch vernebelt durch die Realität hindurch, sie sind gutmütig, tieftraurig und forsch zugleich.
„Hast du immer noch nicht begriffen, dass bei den fahrenden Rittern alles nach Hirngespinst und Ungereimtheiten aussieht und wie umgestülpt ist“, sagt er einmal zu seinem Knappen Sancho Panza. Ein Moment der Wachheit? Nur bedingt, denn sogleich fällt der Ritter wieder in seine Scheinwelt zurück: „Weil immerzu ein Schwarm von Zauberern unter uns wandelt, die all die Dinge verzaubern und vertauschen, wie es ihnen beliebt …“
Es sind Schlüsselsätze in der Dramatisierung des berühmten monströsen Abenteuerschmökers durch Jakob Nolte, die zugleich als Schlüssel zur Inszenierung von Jan Bosse dienen können. Natürlich darf der legendäre Kampf gegen die Windmühlen nicht fehlen und ist die hingebungsvolle Liebe zu Dulcinea Thema. Aber die Riesen mit den weiten Flügeln und die Angebetete bekommen wir nur in der mentalen Reflexion, gespiegelt in den Augen des Ritters, mit.
Letztlich ist es ja auch unmöglich, die Geschichte von „Don...