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Experte fürs Auswärtige
Zum Tod von Martin Berg, Leiter des Bereichs Theater/ Tanz im Goethe-Institut
Erschienen in: Theater der Zeit: Fuck off (09/2015)
Assoziationen: Akteure
In den auswärtigen Beziehungen hat die Bundesregierung grundgesetzliche Kompetenz für die Kulturpolitik. Sie bedient sich klugerweise sogenannter Mittlerorganisationen und ihrer Experten für Kunst und Kultur. Einer davon war Martin Berg, Leiter des Bereichs Theater/Tanz im Goethe-Institut.
Berg studierte in Köln Lehramt, absolvierte eine Pantomimenausbildung und war als Dramaturg und Theaterpädagoge tätig. Anfang der 90er durchlief er die Dozentenlaufbahn am Goethe-Institut und ging als Referent für Spracharbeit nach Moskau. Seit 1999 war er in der Münchner Zentrale für die Vermittlung der darstellenden Künste verantwortlich – länger als alle anderen vor ihm. Und segensreich, was die Vernetzung mit den Theaterszenen im Inund Ausland betraf. Er beriet Festivals in aller Welt und ließ sich selbst von einem Fachbeirat beraten, er initiierte mit seinem Team Kooperationen und Koproduktionen und förderte den internationalen Austausch auch mit Besucherprogrammen, insbesondere zum Theatertreffen in Berlin. Die Website der Goethe-Institute trägt seine Handschrift, mit Porträts von Regisseuren, Bühnenbildnern und Regiekollektiven aus Deutschland, mit Beiträgen über „Tanz und Mode“, „Theater und Flüchtlinge“ sowie Stücke des Kinder- und Jugendtheaters.
Ende Juli ist Martin Berg nach langer schwerer Krankheit im Alter von 55 Jahren in München gestorben. //
