Theater der Zeit 9/2015
Fuck off
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Assoziationen: Dossier: Was macht das Theater...? Schauspielhaus Graz Volksbühne Berlin Wiener Festwochen Sophiensaele Neues Theater Halle Burghofbühne Dinslaken Oldenburgisches Staatstheater Deutsches Theater (Berlin) bat-Studiotheater
Abschied
Der geschlossene Raum: Wir sehen nüscht
Die Proben beginnen, und Bert ist da. Er ist nicht nur da, er ist schon fertig. Das Bühnenbild ist fertig, die Probendekoration perfekt markiert, Kostümvarianten aus den Secondhands der Stadt …
von Henry Hübchen
Im Jahr 1988
war ich Bühnentechniker an der Volksbühne, und mit großer Aufregung und Neugier wurde bei einigen Kollegen von der Technik und der Beleuchtung die Ankunft und Arbeit eines neuen, jungen Regisseurs …
von Milan Peschel
Ich erzähle die Geschichte
weil sie keiner kennt. Siemens fragte mich Mitte der neunziger Jahre an, ob ich für das zigjährige Jubiläum von denen ein Event im ICC in Berlin machen könnte. Ich rief …
von Leander Haußmann
Für meinen Flaneur
„Du kennst doch sicher Grock?“ – „Ja, der weltberühmte Schweizer Clown!“ Bert gab mir ein blaues, taschentuchgroßes Stoffmuster in die Hand. „Das ist der Stoff für dein Kostüm, ein kobaltblauer, …
Einmal, es war bei den Proben
von „Von einem der auszog, weil er sich die Miete nicht mehr leisten konnte“ im vergangenen März, ich komme zu einer Probe, niemand ist da. Der Orca schaukelt ein bisschen, …
Bert, Du warst so mutig
und hast mir immer so viel Mut gemacht. Ich habe mich immer frei gefühlt in Deiner Nähe. Wenn Du Dich erst einmal für jemanden entschieden hattest, war da viel, viel …
von Fabian Hinrichs
Thema: Festivals
Geteilte Zeit ist halbes Leid
Das Kunstenfestivaldesarts in Brüssel ist eine Feier der Diversität
von Theresa Schütz
Sozial oder banal?
Partizipation, Kollaboration und Teilhabe – das Festival Theaterformen in Hannover erprobt neue Zuschauweisen
von Theresa Schütz
Seelenporno
Das Bergen International Festival sorgt für produktive Unruhe in der norwegischen Theaterszene
Black Box plus White Cube
Das Wiener ImPulsTanz-Festival erprobt das Museum als performativen Ort
von Helmut Ploebst
Die bessere Welt
Die Wiener Festwochen zeigen zwischen Körperkampf und Selbstermächtigung ihr politisches Potenzial
Der dritte Raum
Sodja Lotker, künstlerische Leiterin der Prag Quadriennale, über Bühnenbilder, die in Zeiten der Abschottung Europas gemeinsame Orte schaffen, im Gespräch mit Dorte Lena Eilers
von Dorte Lena Eilers und Sodja Zupanc Lotker
Die Tage der lebenden Toten
Vom Büromenschen zum Menschenschrott: Das Spring Performing Arts Festival im niederländischen Utrecht
von Armin Kerber
Second Life
Nach dem abgewendeten Aus erfindet sich das Impulse Theater Festival neu
Aktuelle Inszenierung
Im Herzen der Finsternis
„Das Kongo Tribunal“ von Milo Rau untersucht in Bukavu und Berlin die Hintergründe des kongolesischen Krieges
von Andreas Tobler
Foto: Daniel Seiffert
Neuer Realismus
Negativer Realismus
von Kathrin Röggla
Google-Masterstory, Castingshow und Spielanordnung. Die Autorin Kathrin Röggla ist gegenüber der massiven Präsenz solcher Erzählprinzipien im Theater misstrauisch. Denn sie sind zuweilen harmlos, beliebig. Doch wie soll man überhaupt für …
Foto: 2015 Fruitmarket, Langfilm & IIPM / Eva-Maria Bertschy
Kolumne
Das fünffache Glück
Die 8 gilt in China als Glückszahl. Wenn das so ist, dann verheißt die 88 doppeltes Glück. In Shanghai, nicht weit vom Jing’an-Tempel, treff ich Zhao Chuan in einem Café. …
Foto: privat
Protagonisten
Requiem für den Narren
von Gunnar Decker
Kommt der Regen? Sitzt man draußen im Hof des Neuen Theaters in Halle, ist das keine ganz nebensächliche Frage. Aber einer kommt, egal ob es regnet oder nicht, vermutlich ließe …
Foto: Anna Kolata
Zwei Welten wohnen, ach …
Neuintendant Mirko Schombert vereinigt an der Burghofbühne Dinslaken Off-Theater und Subventionsbetrieb
Die zwölfte Nacht
Ein Kostüm für den Eunuchen? Alles klar. Alles da. Hin zum Fundus, weg vom Fundus. Stolpern, sprinten, rennen. Stühle kippen, Sand fliegt auf. Geht’s mit Jacke, Hose, Bart? Ja, authentisch. …
Foto: Karen Stuke
Look Out
Semiotischer Overkill
Die Puppenspielerin Katharina Kummer entdeckt das subversive Potenzial des Figurentheaters
von Andreas Schmotz
Charme mit Schärfe
Wie die Schauspielerin Tinka Fürst durch Zufall ans Sprechtheater kam
von Martin Krumbholz
Grenzgänge – 13 neue Kurzstücke – geschrieben für das Schauspielhaus Graz
Statt eines Vorworts: Stück zum Stück
Personen: Ich Ein Schauspieler Eine Bühne, rechts steht Ich an einem Pult mit Mikro, links steht der Schauspieler ohne Pult und Mikro. Ich: Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir …
von Peter Michalzik
Paranoia
Kurzdrama für eine Stimme und einen vollen Saal. Fürs Grazer Eröffnungsspektakel
von Philipp Löhle
Strengen denkt an
Der Dramatiker Philipp Löhle im Gespräch mit Lena Schneider
von Philipp Löhle und Lena Schneider
Die Gegenwart Stille
Verschwommen ist’s, die Grenz. Schau raus da, aufs Land, in der Fahrt vom Zug, schau hinaus durch das Fenster, und die Grenz ist verschwommen. Zerrinnt mir, die Grenz von dem …
von Thomas Arzt
Es gab keinen Zweifel und Angst hatte ich fast nie
Auszug aus einem Theatertext für fünf Spielerinnen
von Henriette Dushe
am apparat
es gibt einfach grenzen. / auch wenn die leute sich, die wollen sich heute produzieren, drüber hinaus. der persönliche produktionszwang, der kennt heut keine grenzen mehr. die leute kennen keine …
Wir sind Amalgame
Die Dramatikerin Alexandra Badea im Gespräch mit Lena Schneider
von Lena Schneider und Alexandra Badea
Mínima alma mía – Meine kleine Seele
Aus dem Spanischen von Johannes Schrettle
Horváths Gebeine
Beinahe jeder Literaturfreund weiß, dass der Dichter Ödön von Horváth im Jahre 1938 in Paris von einem herunterstürzenden Ast erschlagen wurde. Schon weniger wissen, dass sich in der Tasche seines …
von Peter Turrini
August Musger
Ein Behandlungszimmer. Entspannungsmusik im Hintergrund. Der Freiwillige (F), ein junger Mann, sitzt auf einem Stuhl. Der Versuchsleiter (V) steht vor ihm, füllt eine Spritze mit Flüssigkeit. An der Wand eine …
von Clemens J. Setz
Die visuelle Verlangsamung der Welt
Der Schriftsteller Clemens J. Setz im Gespräch mit Karla Mäder
von Karla Mäder und Clemens J. Setz
Magazin
Piff, paff
Den Autorentheatertagen am Deutschen Theater Berlin geht vor lauter Konsensfähigkeit die Luft aus
von Kerstin Car
Vorsingen ist überall
Das alte bat-Studiotheater in Berlin wird geschlossen – zum Abschied inszenierte Alexander Lang dort „Was ihr wollt“
von Gunnar Decker
Einmal nur im Schlaf
Das Stück Labor Basel zeigt Uraufführungen von Katja Brunner, Wolfram Höll und Michèle Roten, die dem Tabuthema Tod hinterherspüren
von Elisabeth Maier
In der Vergangenheits-Cloud
Ein Dramatiker-Workshop im Libanon zeigt syrischen Flüchtlingen, wie sie ihre Lebensrealität in Fiktion transformieren und damit Distanz zum Erlebten herstellen
von Erik Altorfer
Die Welt jenseits üppiger Geranien
Die erste Summer School für dramatisches Schreiben in Südtirol diskutiert unter dem Titel „Flucht und Zuflucht“ Wege eines politisch verantwortlichen Schreibens
Übers Wasser gehen
Die Schlossmediale Werdenberg zeigt Wandelkonzerte, Miniopern und ein Cage-Reenactment von Rimini Protokoll mit Flüchtlingen aus Athen
Wenn Mutti früh nicht zur Arbeit geht
Das Kindertheaterfestival „Industriegebietskinder“ in Halle (Saale) fragt, was den Menschen an Zukunft bleibt, wenn die Industrie geht
von Steffen Georgi
kirschs kontexte: Sekt in der Panoramabar
Ein Ausblick auf die kommende Spielzeit
von Sebastian Kirsch
Das böse Paar
Siegfried und Brünnhilde, Tristan und Isolde – Adolf und Winifred? Über das neu eröffnete Richard Wagner Museum in Bayreuth und die Quadratur des Sehens
Love, love, love
Die Kammeroper Rheinsberg sucht unter neuer Leitung nach dem Musiktheater des 21. Jahrhunderts
von Marielle Sterra
Experte fürs Auswärtige
Zum Tod von Martin Berg, Leiter des Bereichs Theater/ Tanz im Goethe-Institut
Kitt und Bruch
Mirjam Meuser und Janine Ludwig (Hg.): Literatur ohne Land? Schreibstrategien einer DDR-Literatur im vereinten Deutschland. Band 2. Fördergemeinschaft Wissenschaftlicher Publikationen von Frauen e. V.
von Hugo Velarde
Abschied von morgen
Gunnar Decker: 1965. Der kurze Sommer der DDR. Hanser Verlag, München 2015, 496 S., 26 EUR.
von Holger Teschke
Wie bleibt das Fremde fremd?
Nikolaus Müller-Schöll, Leonie Otto (Hg.): Unterm Blick des Fremden. Theaterarbeit nach Laurent Chétouane. Transcript Verlag, Bielefeld 2015, 296 S., 24,99 EUR.
von Marten Weise
Aktuell
Gespräch
Was macht das Theater, Oliver Frljić?
Oliver Frljic, es wird zurzeit eine heftige Debatte über Flüchtlinge aus vermeintlich „sicheren“ Herkunftsländern wie der Westbalkan-Region geführt. EU-Politiker suchen nach schnellen Lösungen, diese zumeist als Wirtschaftsflüchtlinge eingestuften Immigranten fernzuhalten. …
von Christian Mayer und Oliver Frljić