Theater der Zeit

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Theater der Zeit 9/2015

Fuck off

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Editorial

„Er war der, der immer da war. Und nun?“ Die Nachricht vom Tod Bert Neumanns, Chefbühnenbildner und erkanntes sowie anerkanntes Genie der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, traf uns plötzlich und mit großer Erschütterung. Eben noch sahen wir ihn im Theater und in den Zeitungen, wo er vehement gegen den „Umbau“ der Volksbühne stritt. Und nun? „Jetzt, wo er nicht mehr hier ist, habe ich über vieles nachdenken müssen, was verschollen und vergraben ist. Der Mut und die Eloquenz, dieses feingeistige Blaublütige, dieses aufrechte Stil- und Geschmackssichere, das er verkörperte“, schreibt Leander Haußmann über Bert Neumann. Ihm schließen sich in dieser Ausgabe Lilith Stangenberg, Fabian Hinrichs, Robert Hunger-Bühler, Henry Hübchen und Milan Peschel an. Jetzt, wo er nicht mehr hier ist … …

Abschied

  • Im Jahr 1988

    war ich Bühnentechniker an der Volksbühne, und mit großer Aufregung und Neugier wurde bei einigen Kollegen von der Technik und der Beleuchtung die Ankunft und Arbeit eines neuen, jungen Regisseurs …

    von Milan Peschel

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  • Ich erzähle die Geschichte

    weil sie keiner kennt. Siemens fragte mich Mitte der neunziger Jahre an, ob ich für das zigjährige Jubiläum von denen ein Event im ICC in Berlin machen könnte. Ich rief …

    von Leander Haußmann

  • Für meinen Flaneur

    „Du kennst doch sicher Grock?“ – „Ja, der weltberühmte Schweizer Clown!“ Bert gab mir ein blaues, taschentuchgroßes Stoffmuster in die Hand. „Das ist der Stoff für dein Kostüm, ein kobaltblauer, …

    von Robert Hunger-Bühler

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  • Bert, Du warst so mutig

    und hast mir immer so viel Mut gemacht. Ich habe mich immer frei gefühlt in Deiner Nähe. Wenn Du Dich erst einmal für jemanden entschieden hattest, war da viel, viel …

    von Fabian Hinrichs

Thema: Festivals

Aktuelle Inszenierung

Neuer Realismus

  • „Das Kongo Tribunal“ – Bei einer Recherche dreht Milo Rau mit kongolesischen Soldaten.

    Negativer Realismus

    von Kathrin Röggla

    Google-Masterstory, Castingshow und Spielanordnung. Die Autorin Kathrin Röggla ist gegenüber der massiven Präsenz solcher Erzählprinzipien im Theater misstrauisch. Denn sie sind zuweilen harmlos, beliebig. Doch wie soll man überhaupt für …

    Foto: 2015 Fruitmarket, Langfilm & IIPM / Eva-Maria Bertschy

Kolumne

  • Das fünffache Glück

    Die 8 gilt in China als Glückszahl. Wenn das so ist, dann verheißt die 88 doppeltes Glück. In Shanghai, nicht weit vom Jing’an-Tempel, treff ich Zhao Chuan in einem Café. …

    Foto: privat

Protagonisten

  • Ein Mann in Panik – Als „Alleinunterhalter“ nimmt Matthias Brenner sein Publikum in Geiselhaft. Foto Anna Kolata

    Requiem für den Narren

    Der Intendant Matthias Brenner spielt am Neuen Theater Halle Ralph Hammerthalers „Alleinunterhalter“

    von Gunnar Decker

    Kommt der Regen? Sitzt man draußen im Hof des Neuen Theaters in Halle, ist das keine ganz nebensächliche Frage. Aber einer kommt, egal ob es regnet oder nicht, vermutlich ließe …

    Foto: Anna Kolata

  • Durch das Spiel das Leben wieder beleben – Martin Laberenz inszeniert „Was ihr wollt“ (hier mit v.l. Jens Ochlast und Maximilian Pekrul) als Künstlerdrama. Foto Karen Stuke

    Die zwölfte Nacht

    Wie das Oldenburgische Staatstheater unter der neuen Leitung von Christian Firmbach theatrale Flaschenpost in andere Welten verschickt

    von Dorte Lena Eilers

    Ein Kostüm für den Eunuchen? Alles klar. Alles da. Hin zum Fundus, weg vom Fundus. Stolpern, sprinten, rennen. Stühle kippen, Sand fliegt auf. Geht’s mit Jacke, Hose, Bart? Ja, authentisch. …

    Foto: Karen Stuke

Look Out

Grenzgänge – 13 neue Kurzstücke – geschrieben für das Schauspielhaus Graz

Magazin

  • Kitt und Bruch

    Mirjam Meuser und Janine Ludwig (Hg.): Literatur ohne Land? Schreibstrategien einer DDR-Literatur im vereinten Deutschland. Band 2. Fördergemeinschaft Wissenschaftlicher Publikationen von Frauen e. V.

    von Hugo Velarde

  • Wie bleibt das Fremde fremd?

    Nikolaus Müller-Schöll, Leonie Otto (Hg.): Unterm Blick des Fremden. Theaterarbeit nach Laurent Chétouane. Transcript Verlag, Bielefeld 2015, 296 S., 24,99 EUR.

    von Marten Weise

Aktuell

Gespräch

  • Was macht das Theater, Oliver Frljić?

    Oliver Frljic, es wird zurzeit eine heftige Debatte über Flüchtlinge aus vermeintlich „sicheren“ Herkunftsländern wie der Westbalkan-Region geführt. EU-Politiker suchen nach schnellen Lösungen, diese zumeist als Wirtschaftsflüchtlinge eingestuften Immigranten fernzuhalten. …

    von Christian Mayer und Oliver Frljić