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Musik: Käptn Peng, Klangfahrräder und Konzertexzesse
Erschienen in: Theater der Zeit: Für eine kurze, lange Minute – Die Schauspielerin Valery Tscheplanowa (05/2014)
Im Südwesten der Republik haben ein paar junge Musiker „das Klas- sikfestival des 21. Jahrhunderts“ ausgerufen, das Podium Festival Esslingen. „Musik wie sie will“ heißt das Motto, pardon, der Claim dieses Treffens europäischer Nachwuchsmusiker, das von einer Community junger Macher um den Cellisten Steven Walter konzipiert wird: interdisziplinär und „ohne Rücksicht auf Konventionen“. Das Festival begreift sich auch „als Hotspot einer neuen, von den Dogmen der Szene befreiten zeitgenössischen Musik“. Seit 2009 gilt es als Hoffnungsträger der Szene, ausgezeichnet mit dem Echo und dem Award „Trendmarke des Jahres“. Podium bietet ein kunterbuntes, auf Clubs, Kulturzentren, Industriebauten und Kirchen verteiltes Programm. Unter dem Titel „Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi“ etwa sollen sich Klassik und Tanzabend zu einem „völlig übertriebenen Konzert-Exzess in einer alten Fabrikhalle“ vermischen, wie es heißt. Andernorts kommen Klangmaschinen zum Einsatz, ein altes Eisenlager wird zum Klingen gebracht, Robert Gwisdek performt, und das Bundesjugendballett bewegt sich zu Streicher- und Elektroniksounds.
Erst seit 2011 gibt es das jährliche Kölner Festival Acht Brücken. 2013 strömten schon 30 000 Besucher dorthin. Zum Thema „Tech- nisierung der Gesellschaft“ spielen dieses Jahr Topensembles wie musikFabrik, Asko|Schönberg und recherche auf, aber auch die Bamberger Symphoniker und das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg. Neben...