Haben wir Augen, so haben wir das Geschenk der Welt gesehen: die Ankunft der Farben. Wer sich in Bilder versenkt, der weiß auftauchend: Das Wichtige hat stattgefunden – Wirkung, nicht Wissen. Die Maler Harald Metzkes und Gero Troike stellten Ende des vergangenen Jahres gemeinsam im nordrhein-westfälischen Soest aus; ein Buch hält die Exposition präsent. Es ist Bildkunst, in der das Dasein kein Splitterwerk aus Überstürzung ist. Beide Maler sind Mählichkeitsvirtuosen. Sie entdecken in dem, was ist, das nicht Erwartete. Die beiden Künstler ruhen im Erdigen, diese Kraft lässt ihre Farben nie ins Nervöse, Unruhige kippen.
Troike, 1945 geboren, war viele Jahre einer der bedeutendsten Bühnenbildner der DDR. Sein Name ist mit den großen Berliner Volksbühnen-Inszenierungen von Manfred Karge / Matthias Langhoff, Alexander Lang, Thomas Langhoff und Jürgen Gosch verbunden. Er ging 1984 in den Westen, lebt im Sauerland, in einem Forsthaus. Die gemeinsame Exposition führt ihn mit dem 91-jährigen Metzkes zusammen, den er – als Kascheur – 1970 an der Volksbühne kennengelernt hatte. Benno Besson inszenierte Molière, Metzkes schuf das Bühnenbild. Jetzt also: späte Wiederbegegnung zweier Theaterleute, die von ihrer eigenen Bühne auf die Welt blicken.
„Maler und Modell“ hieß die Ausstellung, so heißt das Buch. Metzkes zeigt nackte Frauen,...