In der Nacht zum 4. März 2021 verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit der Schauspieler, Regisseur und Intendant Heinz Klevenow im Alter von achtzig Jahren. Sohn einer weitverzweigten Theaterfamilie (Mutter Marga Legal und Vater Heinz Klevenow Senior waren in den fünfziger und sechziger Jahren Schauspieler, sein Großvater Ernst Legal war in den Zwanzigern und Dreißigern Intendant der Deutschen Staatsoper in Berlin), studierte er an der Staatlichen Schauspielschule in Berlin. Stationen als Schauspieler führten ihn unter anderem nach Weimar und Halle. Die DDR hatte er mitgetragen, ertragen, auch erlitten, sich aber auch Selbstständigkeit im Denken und Handeln erarbeitet sowie Anstand bewahrt.
Die politische Wende erlebte ihn als furchtlosen wie initiativen Intendant in Senftenberg, wo er nicht nur den Bestand des Theaters rettete, sondern es im Verlaufe der neunziger Jahre und bis zu seiner Verabschiedung als Intendant 2004 zu einem auch überregional wahrgenommenen Leuchtturm in der Theaterlandschaft des Ostens wieder aufbaute. Den Zumutungen der neuen Zeit, ihren Delegitimierungsattacken wusste er wirkungsvoll und überzeugend zu begegnen, sich zuweilen auch zu widersetzen. In solchen Fällen spielte er die Rolle des Intendanten mit Hingabe, zuweilen auch mit List. Konflikten ist er dabei nicht aus dem Weg gegangen, aber er suchte sie nicht, und erst recht genoss...