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Hörspiel: Von tragisch-lächerlichen Clowns
von Gerwig Epkes
Erschienen in: Theater der Zeit: Birgit Minichmayr – Ich bin es und bin es nicht (01/2013)
„Estragon: Komm, wir gehen! Wladimir: Wir können nicht. Estragon: Warum nicht? Wladimir: Wir warten auf Godot. Estragon: Ah!“ – Samuel Becketts Warten auf Godot wird in diesem Januar 60 Jahre alt. Das zum Klassiker gewordene Stück wurde am 5. Januar 1953 in Paris uraufgeführt, was der Anfang vom Ruhm sowohl des Textes als auch des Autors war. Sechs Jahrzehnte nach der Uraufführung präsentiert der WDR nun eine Hörspielperle: Die Aufnahme dokumentiert in einer Kunstkopfproduktion Samuel Becketts eigene Inszenierung von „Warten auf Godot“, die am 8. März 1975 am Berliner Schillertheater mit Horst Bollmann, Stefan Wigger, Klaus Herm, Carl Raddatz und Torsten Sense Premiere feierte.
Erinnert sei auch an einen, der schon an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert absurde Theaterstücke schrieb, die aber genauso wenig erfolgreich waren wie seine Romane und sein Versuch, ein Perpetuum mobile zu konstruieren. Paul Scheerbart (1863–1915) war seiner Zeit voraus, er kämpfte zeitlebens um Anerkennung, die er aber erst postum erhalten sollte. Tod eines deutschen Clowns vom früh verstorbenen Holger Jackisch stellt eine Episode aus dem Leben des Dichters dar: Inmitten der deutsch-nationalistischen Euphorie zu Beginn des Ersten Weltkriegs tritt er 1914 in den Hungerstreik gegen den Krieg. Zum 150. Geburtstag erinnert der MDR...