Vatersprachmusik und ich ging auf die Bühne
von Yanina Cerón
Erschienen in: Zeitgenoss*in Gorki – Zwischenrufe (03/2023)
Vatersprachmusik. So heißt das Stück, mit dem ich zum ersten Mal auf der Bühne des Gorki stand. Ich war noch Schülerin damals. Isabella Sedlak, die zu der Zeit Regieassistentin am Haus war, hatte mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, zusammen mit meinem Vater in einer kurzen Performance zu spielen. Mein Vater ist in den 90er Jahren aus Peru nach Berlin gekommen, er war früher Straßenmusiker, eine lange Geschichte. Jedenfalls ist daraus dieses 20-minütige Stück geworden. Dass es sich weiterentwickelt hat und irgendwann beim „Berliner Herbstsalon“ gezeigt wurde, dass ich Schauspiel studiert habe und Ensemblemitglied am Gorki geworden bin, ist die andere Geschichte.
Shermin hat Vatersprachmusik gesehen und mich gefragt, ob ich nicht beim Jugendclub Gorki X mitmachen will. Ja, wollte ich. Theresa Henning war unsere tolle Leiterin, unsere Gruppe hieß Die Aktionist*innen. Wir haben einen Raum erschaffen, in dem wir alles ausprobieren konnten. Darüber sind wir zu einer engen Gruppe zusammengewachsen und haben ein Stück zustande gebracht. „Worauf du nicht mehr warten kannst“ war der Arbeitstitel.
Nach meinem Studium war klar, dass ich ans Gorki wollte. An dieses Haus, das mich so geprägt hat, da mitmischen, meine Stimme laut machen. Beworben habe ich mich mit dem Monolog der...