Haltung, Erfahrung, Persönlichkeit
Alter(n) und zeitgemäße Förderstrukturen in den Darstellenden Künsten
von Michael Freundt
Erschienen in: Recherchen 162: WAR SCHÖN. KANN WEG … – Alter(n) in der Darstellenden Kunst (11/2022)
Mindestens hinsichtlich der Problematik der Transition – als beruflicher Neuorientierung nach dem frühen Karriereende – ist das Thema Kunst und Alter(n) im Tanz sehr deutlich und schon länger präsent. Tänzer*innen, insbesondere im klassischen Tanz, rufen in ihrem Beruf permanent hohe körperliche Leistungen ab, vergleichbar dem Hochleistungssport. Wenn in anderen Berufen gerade durchgestartet wird, muss ihre Karriere oft mit 35 oder vierzig Jahren enden. Mit der Stiftung TANZ – Transition Zentrum Deutschland besteht für die Begleitung von Künstler*innen eine beratende Institution mit hoher Expertise und großem Engagement. Gegründet 2010 mit privaten Mitteln, wird sie unterstützt von Bund und Ländern.
Der Dachverband Tanz Deutschland (DTD), seit 2012 gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), bringt seit 2013 das Zusammenwirken der Förderinstitutionen für Tanz, Performance und Theater auf kommunaler, Länder- und Bundesebene voran. Zu Beginn der Coronapandemie hat der DTD – gemeinsam mit den bundesweiten Förderinstitutionen im Tanzbereich Diehl+Ritter und JointAdventures – das Hilfsprogramm Tanz, Teil von Neustart Kultur der BKM, entwickelt und setzt derzeit die Programme Dis-Tanzen, Dis-Tanz-Start und tanz:digital um. Damit verbunden ist die grundsätzliche Betrachtung von Förderstrukturen.
Erfahrung als Korrektiv im atemlosen Kunstbetrieb
Ich kenne keine Statistiken, wie viele Künstler*innen in welchen Altersgruppen im Tanzbereich arbeiten....