Out of Bounds – GEHschichten eines Stadtteils
von TheatreFragile
Erschienen in: Recherchen 127: Darstellende Künste im öffentlichen Raum – Transformationen von Unorten und ästhetische Interventionen (12/2017)
Ziel des Projekts
Das Detmolder Viertel Hohenloh ist ein Kasernengebiet, das von den Nationalsozialisten erbaut und nach dem Zweiten Weltkrieg von der britischen Besatzung übernommen wurde. Mit dem Abzug von 10 000 Soldaten im Jahr 1995 und entsprechendem Leerstand wurde nach neuen Nutzern gesucht. Es siedelten sich verschiedene Institutionen an (u. a. christliche Gemeinde, Psychiatrisches Zentrum, Finanzamt). Da das Viertel weder organisch gewachsen ist noch nachhaltig geplant wurde, macht sich die willkürliche Zusammenstellung sofort bemerkbar. Die Verbindungen zwischen den einzelnen Gruppierungen sind nur ansatzweise vorhanden. Als im September 2014 überraschend die letzten britischen Soldaten abgezogen wurden, gewann die Frage nach der künftigen Nutzung hohe Aktualität. Ein brisanter Zeitunkt in der Entwicklung von Out of Bounds.
Wir haben Geschichten von 21 Menschen, die mit dem Viertel in Kontakt stehen, aufgezeichnet und zu einem Hörspiel, das durch die Inszenierung leitet, verarbeitet. Im Vorfeld präsentierten wir Teile unserer Arbeit. Interessierte konnten einen Einblick in den Prozess erhalten und die Inszenierung vielfältig mitgestalten. Alle Institutionen des Unorts haben einen Steckbrief verfasst, der in einer Wandcollage zu sehen ist. Während der Aufführungen fordern Maskenfiguren zu zahlreichen Handlungen auf. Das Publikum ist eingeladen, seine Wünsche zur Stadtgestaltung auf der Karte der Utopien zu hinterlassen. Über...